GARTEN & NATUR
Gartenschläfer: Ein Garten für Zorro
Allerweltsarten sind Tiere, die jeder kennt und die nahezu überall vorkommen. Eichhörnchen, Kröten, Amseln, Wespen – und Gartenschläfer. Lange Zeit haben wir uns über diese Tiere keine Gedanken gemacht, mittlerweile ist es anders. Nicht nur hochspezialisierte Moorgewächse oder Eisbären sind vom Aussterben bedroht, sondern jede Art kann es treffen, wenn ihr Lebensraum verschwindet. Auch Gartenschläfer.
Gartenschläfer sind eine deutsche Verantwortungsart. Dieser Begriff bezeichnet Arten, für die eine Nation besonders verantwortlich ist, weil diese Pflanze, dieses Tier und dieser Pilz nur oder hauptsächlich dort vorkommen. Die Tiger in Sumatra, die Koalas in Australien, und hierzulande listet das Bundesamt für Naturschutz zum Beispiel die Arnika auf, Wildkatzen, verschiedene Arten des Apollofalters oder die Gelbbauchunke - und eben den Gartenschläfer. Dieser gehört zu den Bilchen. Das ist optisch eine Mischung aus Mäusen und Hörnchen, mit großen Augen, kleinen Ohren und einem puscheligen Schwanz. Weltweit gibt es rund 30 Arten, die bekannteste bei uns ist der Siebenschläfer, die kleinste die Haselmaus und die niedlichste der Gartenschläfer. Den Beinamen Zorro trägt er nicht von ungefähr, sein Fell sieht im Gesicht aus wie eine Maske.
Gartenschläfer sind scheu, aber laut
Gartenschläfer? Nie gesehen, das werden vermutlich die meisten sagen. Das kann gut sein, denn erstens sind die Tierchen nachtaktiv, zweitens einen guten Teil des Jahres im Winterschlaf.
Hören kann man sie schon eher, sie quieken, pfeifen und murmeln, vor allem in der Paarungszeit ab Mai. Aber auch das ist unwahrscheinlich heutzutage. Seit einigen Jahrzehnten sind die kleinen Bilche fast verschwunden.
In der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands ist die Art als stark gefährdet eingestuft und in vielen Regionen ist der Gartenschläfer bereits verschwunden. Warum das so ist und wie sich das ändern lässt, darum geht es im von Bundesmitteln geförderten Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“. Das wird vom BUND, der Justus-Liebig-Universität Gießen und von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung durchgeführt.
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