Speisekartoffelmarkt noch im Winterschlaf

Sowohl am Termin- als auch am Kassamarkt steigen die Preise für Kartoffeln zur Herstellung von Pommes frites weiter. In der letzten vollen Januarwoche 2023 wurde die Marke von 30 Euro/dt geknackt. In dem leichten Preisgefälle von Belgien zu umliegenden Ländern spiegelt sich das jeweilige Verhältnis von Angebot und Nachfrage wider, das in unserem Nachbarland ganz besonders aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Noch im Herbst starteten die Geschäfte verhalten, weil nicht klar war, wie lange Gas oder Frittierfett reichen würden und ob die Nachfrage nach Kartoffelprodukten spürbar auf die Preissteigerungen reagiert. Nun ist es aber ziemlich gewiss: Es wird außer an Kartoffeln nicht an Produktionsmitteln fehlen. Das Wirtschaftsjahr 2022/23 startete im ersten Quartal mit Pommes-Exporten aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden mit 1,12 Mio. t – trotz der hohen Preise ein neuer Rekord.

Seit Ende 2022 steigt die Nachfrage nach vertragsfreiem Frittenrohstoff in Belgien. Dort blieb die Ernte wegen fehlender Beregnung mit vorläufigen 3,5 Mio. t besonders klein. Dem steht aber eine Industrie gegenüber, die mit umfangreichen Investitionen in Verarbeitungskapazitäten stark expandiert. Während sie 2020/21 coronabedingt eine Pause einlegte, ging es in der Saison 2021/22 wieder in die Vollen. Und derzeit sieht so aus, als würde sich der Wachstumstrend fortsetzen.