TESTREIHE
Aktuelle Aspekte der Düngung
Ausgehend von den Herausforderungen, die Veränderungen der gesetzlichen Vorgaben – nicht nur des Düngerechts – nach sich ziehen, ist die Düngung unserer landwirtschaftlichen Kulturen, nicht zuletzt seit der Hochpreisphase des vergangenen Jahres, eine der größten Stellschrauben der wirtschaftlichen Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln. Ökologische Aspekte müssen mit der ökonomischen Wirklichkeit überein gebracht werden: Wir zeigen daher nicht nur die Auswirkungen einer reduzierten Düngung für jedermann auf, wir arbeiten auch Lösungsansätze für die Praktiker heraus.
In der Kultur Winterraps sprechen die Versuchsergebnisse der LWK Niedersachsen zwar weitestgehend für eine Herbstdüngung, allerdings ist diese nicht pauschal erforderlich. Gerade vor dem Hintergrund einer im Frühjahr vom Düngebedarf abzuziehenden und in Roten Gebieten beschränkten Herbstdüngung von Raps liegt das primäre Ziel darin, für eine zügige, jedoch nicht überzogene Herbstentwicklung des Rapses zu sorgen. Dabei lässt sich die Notwendigkeit einer Herbstdüngung in Teilen bereits pflanzenbaulich steuern: Faktoren wie die N-Nachlieferung, die Vorfurcht, der Umgang mit Ernteresten der Vorfrucht, die Bodenbearbeitung und der Aussaatzeitpunkt spielen eine entscheidende Rolle für die zu erwartende Pflanzenentwicklung vor dem Winter.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich ein Versuchsblock der Feldtage mit der Fragestellung, inwieweit die Höhe und die Platzierung einer Herbstdüngung die Entwicklung oder den Ertrag von Winterraps beeinflussen: Organisch, mineralisch, mit und ohne Unterfußdüngung, reduzierte Herbstdüngung, in Einzelkorn- oder Drillsaat oder gar im Dammanbau? Zusätzlich wird auf den Feldtagen die Thematik der Untersaaten im Winterraps gezeigt. Hierbei stellt sich die Frage, ob stickstofffixierende Untersaaten wie Ackerbohnen, Erbsen, Klee oder auch Leguminosenmischungen die Vorwinterentwicklung bei ausbleibender Herbstdüngung unterstützen können.
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