Seifenkunst: die Nenndorfer Naturseifen

Erst Händewaschen! Diese Aufforderung hört wohl jedes Kind unzählige Male im Leben. Zu Recht, denn Händewaschen reinigt nicht nur, sondern schützt auch vor der Übertragung von Krankheitserregern. Letzteres war bereits den Sumerern im heutigen Irak vor 4.500 Jahren bekannt. Sie vermischten Pflanzenasche mit Ölen und schufen die erste Seifenrezeptur. Diese Urseife fand Anwendung als Heilmittel bei Verletzungen. Die reinigende Wirkung von Seife rückte erst im 7. Jahrhundert n. Chr. in den Fokus, als die Römer Seife in ihrer heute bekannten Form entwickelten. Von diesem Zeitpunkt an breitete sich das Wissen zur Seifenherstellung über Europa und schließlich über die ganze Welt aus.

Die Herstellung von Seife ist somit eine sehr alte Handwerkskunst, der sich auch Tanja Claußen widmet. „In meiner Heimat, dem Siegerland, habe ich viele Jahre bei einem Versicherungskonzern gearbeitet. Dann bin ich der Liebe wegen nach Bantorf in der Region Hannover gezogen und habe mich nochmal neu erfunden“, erzählt sie.

Die Idee, sich eine Existenz mit dem Vertrieb von Seifen aufzubauen war schnell gefasst. Handmade-Seife war für sie kein Fremdwort. Schließlich hatte sie ihre Freundin in der alten Heimat oftmals auf Märkte begleitet, um deren selbstgefertigte Seifen anzupreisen. „Ich fand das toll, auf den Märkten mit dabei zu sein. Das war genau meins. Da habe ich mir überlegt, dass die Niedersachsen sicherlich auch schöne neue Seifenkreationen brauchen und bin mein neues Projekt angegangen“, erzählt die Bantorferin.