MEDIENTIPPS

Die Zukunft ist wie eine Zeitbombe

Michael Mahnke

02. März 2022

Lesetipp Der Titel ist nicht zufällig gewählt: 2084 - George Orwell lässt grüßen. Das Buch von Powell ist eine Dystopie, die leider nur zu real ist. Der renommierte Wissenschaftler geht auf eine Zeitreise durch den Klimawandel: Die Alpen schneefrei, Australien, Spanien und weite Teile der USA verwüstet, Staaten führen Kriege um Ressourcen. Er nimmt uns mit rund um die Welt, wo er Menschen interviewt, die im Jahr 2084 leben. Diese sind zwar fiktiv, aber wirken sehr real. Denn er lässt viele Fakten aus unserer Zeit einfließen, sodass Wirklichkeit und Fiktion zusammenfließen.

Die Form, das Buch aus Interviews bestehen zu lassen, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber nach einigen Seiten hat man sich mit diesem Stil angefreundet und wird von der der Lebendigkeit und Wirklichkeitsnähe eingefangen. Es werden Themen, wie beispielsweise Wasserknappheit, angesprochen, die uns heute schon betreffen und vor deren Zuspitzung die Wissenschaft ausdrücklich warnt. Aber auch Kriege und Krankeiten spielen eine immer dramatischere Rolle. Die Prognosen sind beängstigend, doch es gibt einen Ausweg. Das Buch ist keine „Gute-Nacht-Geschichte“, sondern harter Tobak. Es ist mitreißend geschrieben, wird von Seite zu Seite stärker. Eine absolut empfehlenswerte Lektüre!

2084, James Lawrence Powell, Quadriga Verlag, 255 S.,, 22 €, ISBN: 9783869950990. Auch als Taschenbuch erhältlich.

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