Zerfallsjahre voller Leben
Es ist mittlerweile ein Standard: Im Rahmen der naturnahen, nachhaltigen Waldbewirtschaftung – insbesondere nach den Vorgaben von Zertifizierungssystemen wie PEFC – verzichten die Bewirtschafter auf eine vollflächige Nutzung und belassen bei der End- bzw. Hauptnutzung einige Exemplare des Altbestandes als sogenannte Habitatbäume. Im Fokus sind hierbei meist stehende, noch lebende Bäume. Als Lebensraum mindestens genauso wichtig sind aber bereits abgestorbene starke Stämme.
In Ausgabe Nr. 40/2015 wurde ein Beispiel vorgestellt: In einer Forstgenossenschaft im Weserbergland brachte im Januar 2007 der Sturm „Kyrill“ eine alte Starkholzbuche zu Fall. Förster und Vorstand waren sich schnell einig, diesen Methusalem auch nach dem Tod unangetastet zu lassen und nur das dünnere Kronenholz für Brennholzzwecke zu vergeben. Der Stuken und Schacht mit rund 16 Festmeter Inhalt wurden also belassen. Acht Jahre nach dem Sturm sind intensive Zerfalls- und Besiedlungsprozesse sichtbar.
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