Kritik an zu kurzer Transportzeit

Der Ukraine-Krieg bringt große Herausforderungen für jeden einzelnen Betrieb der Vieh- und Fleischbranche und stellt diese täglich vor neue Probleme. Knappe Rohstoff- und Energieverfügbarkeit, gefährdete Lieferketten sowie Kostenexplosionen auf vielen Ebenen werden die Produktion auf allen Stufen auch langfristig erheblich verteuern. Das machte Dr. Albert Hortmann-Scholten von der LWK Niedersachsen auf dem jüngsten Norddeutschen Vieh- und Fleischhandelstag in Wildeshausen, Landkreis Oldenburg, deutlich. Die norddeutschen Vieh- und Fleischhandelsverbände als Ausrichter vertreten die Interessen des freien Vieh- und Fleischhandels aus den Bundesländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein/Hamburg. Auch die Mitgliedsbetriebe des Verbandes sind von den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs betroffen.

Dr. Hortmann-Scholten gab in Wildeshausen einen Überblick über die Situation in der Tierhaltung. Zurzeit befindet sich in erster Linie die Veredlungswirtschaft in einem ökonomischen Tief. Investitionen in die Tierhaltung sind kaum noch zu beobachten. Vor allem in den energieintensiven Produktionssystemen Ferkelerzeugung oder Geflügel-/Schweinemast steigen die Kosten schneller als die Erlöse. Die von der Bundesregierung geplante Energiepreisbremse könne die mittelständisch geprägte Land- und Ernährungswirtschaft kaum entlasten, befürchtet Dr. Hortmann-Scholten. Zudem komme sie für viele Betriebe zu spät.