Erzeuger brauchen Geduld

Die Suche der Verbraucher nach günstigen Lebensmitteln angesichts der kriegsbedingten Inflationslage hat im Mai und Juni lange den Einsatz von Lagerkartoffeln im LEH begünstigt, während die Presse auf steigende Preise für Kartoffeln hinwies, was den Frühkartoffeln zunächst schadete.

Von der Angebotsseite spielt eine entscheidende Rolle, dass Frühkartoffeln und Anschlusssortimente überall in Deutschland im Mai und Juni flott wuchsen und es geringere Unterschiede in den Reifezeitpunkten je nach Verfrühungsmaßnahme oder Region gibt als 2021. Seit April spielt auch eine Rolle, dass der Kartoffelverbrauch nicht mehr durch coronabedingte Kontaktbeschränkungen beflügelt wird.

Nun gilt es für Erzeuger, nicht die Nerven zu verlieren. Einerseits werden mit rasch sinkenden Preisen nicht mehr Frühkartoffeln verkauft und andererseits lässt die anhaltende Dürre mit intensiver Sonneneinstrahlung keine sehr hohen Erträge der Anschlusssortimente mehr erwarten. Es werden häufiger ein kleiner Knollenansatz, gedrungene Stauden, die die Reihen nicht schließen und auch Knollenreduzierung beobachtet. Chancen für auskömmliche Preise sind also grundsätzlich da, man muss sie nicht vorzeitig über Bord werfen.