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Hennies fordert von Brüssel ein Umdenken bei den Roten Gebieten

 „Diese Flächen, von denen nahezu keine Grundwasser-Gefährdung ausgeht, dürfen – auch gerade im Hinblick auf die aktuelle geopolitische Situation – nicht zwangsextensiviert beziehungsweise ganz aus der Bewirtschaftung herausgenommen werden“, erklärte Hennies. Niedersachsens Landwirte haben die Stickstoffüberschüsse massiv gesenkt. Nun fordert Hennies den Bund auf, sich dafür einsetzen, dass auf diesen ertragreichen Flächen auch in Zukunft Landwirtschaft betrieben werden darf: „Wir brauchen diese hochproduktiven Standorte, um die Ernährungssicherung zu erhalten und dafür auch die entsprechende Düngung.“

Innerhalb von sechs Jahren haben Niedersachsens Landwirte bei den Nitratemissionen die Werte halbiert, zeige der Nährstoffbericht 2020/21. Die Vorgabe der Farm-to-Fork-Strategie, den N-Bilanzüberschuss für den Grundwasserschutz um die Hälfte zu senken, wurde innerhalb der letzten sieben Jahre erfüllt, stellt der Landvolkpräsident heraus. Lagen die Stickstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft gemäß Düngeverordnung im Jahr 2015 noch bei 62 kg/ha, so sank der Anteil seitdem auf nur noch 28 kg/ha.

Die Drohung der EU-Kommission, wegen einer unzureichenden Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie ein Bußgeldverfahren gegen Deutschland zu eröffnen, wird laut Hennies für Niedersachsen der Sache nicht gerecht: „Die EU handelt formaljuristisch und nicht lösungsorientiert, geschweige denn praxisnah. Veränderungen werden seit 2017 stoisch ignoriert und somit Niedersachsens Landwirte kollektiv bestraft.“ Von der „Düngung unter Bedarf“ sind demnächst auch Regionen in der Bördelandschaft oder in Grünlandregionen betroffen, wo aufgrund der geologischen Eigenschaften eine Gefährdung der Gewässer unwahrscheinlich ist. Hennies prophezeit: Sollte die EU an ihren ordnungsrechtlichen Vorgaben festhalten, werde dies zu einem deutlichen Rückgang bei Erträgen und Qualitäten führen. „Das ist aber mit dem ebenfalls in der Farm-to-Fork-Strategie festgesetzten Grundsatz, die Ernährungssicherheit zu erhalten und die Einkommenssituation auf den Höfen zu verbessern, unvereinbar“, sagte Hennies. Er halte ein Überdenken und Umsteuern der Agrarpolitik für nötig.

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