Zusammenhang von Landwirtschaft, Tierhaltung und Klimawandel
Er gliederte die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Landwirtschaft in vier Punkte:
- Der Klimawandel betrifft die Landwirtschaft: Tierhalterinnen und Tierhalter bekommen die Folgen laut Lasar zum Beispiel bei der Futtererzeugung zu spüren. Sie müssten sich an weniger Niederschläge oder Starkregen im Sommer anpassen oder im Sommer gegen Hitzestress im Stall vorgehen.
- Landwirtschaft bindet CO2: Pflanzen binden CO2 aus der Atmosphäre, das wieder freigesetzt wird, sobald sie gegessen oder verfüttert werden. Lasar betonte aber, dass die Landwirtschaft mit Stoppelresten auf dem Acker, Zwischenfruchtanbau oder organischem Dünger auch dauerhaft Kohlenstoff im Boden bindet, was der Atmosphäre CO2 entziehe und die Bodenfruchtbarkeit verbessere.
- Landwirtschaft vermeidet Emissionen von Treibhausgasen (THG): Bei der Vergärung von Wirtschaftsdünger entsteht Biogas zur Stromerzeugung, Wärmenutzung oder als Kraftstoff. So ließen sich Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energien und auch aus der Tierhaltung vermeiden, da Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen gasdicht gelagert wird. Lasar machte aber auch deutlich, dass für die Energiewende noch weit mehr erneuerbare Energien nötig sind – auch Freiflächenphotovoltaikanlagen auf früher landwirtschaftlich genutzten Flächen.
- Landwirtschaft verursacht Emissionen: Der deutschen THG-Berichterstattung zufolge entstanden 2019 rund 80 Prozent der deutschen THG-Emissionen durch Verbrennung fossiler Energien. Lasar unterstrich, dass es schon heute Technologien gibt, um diese zu ersetzen. Sie müsse man noch viel stärker nutzen. Der Anteil der Landwirtschaft an den Emissionen lag bei 7,6 Prozent. Davon sei rund ein Drittel auf Methanemissionen von Wiederkäuern zurückzuführen. Dieser Anteil lasse sich derzeit nur durch Bestandsabstockung reduzieren, was für den globalen Klimaschutz keine Verbesserung sei, weil der Konsum nicht sinken und die Tierhaltung sich verlagern würde.
Ein weiteres Drittel komme durch Lachgasemissionen aus dem Boden zustande und lasse sich mit weniger Stickstoffdüngung reduzieren. Wenn damit der Ertrag sinke, sei aber auch das kein gesicherter Klimaschutz. Das letzte Drittel bestehe aus Wirtschaftsdüngermanagement, Kalkung und Brennstoffverbrauch. Einsparpotenzial sieht Lasar beim Wirtschaftsdünger in der gasdichten Lagerung und vor allem bei der Verbrennung durch Alternativen auf Basis erneuerbarer Energien. Hier seien noch Innovationen und Entwicklungen gefragt.
Klar ist für Lasar, dass Klimaschutz für Landwirte immer wichtiger wird. Er empfiehlt den Betrieben, selbst eine Klimabilanzierung zu machen, um Verbesserungspotenzial zu finden und zu zeigen, was möglich ist und wo Grenzen liegen.
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