FAMILIE
Auch die „Dritten“ immer gut putzen
Gesunde Zähne und die richtige Pflege von Implantaten, Kronen, Brücken und Prothesen sind wichtig für die Lebensqualität im Alter. Insbesondere die im Alter oft freiliegenden Zahnhälse sind gefährdet. Eine gute Mundhygiene beugt zudem einem unangenehmem Mundgeruch vor.
Durch eine verminderte Speichelproduktion oder erschwerte Mundhygiene steigt das Risiko für Karies oder Zahnfleischentzündungen. Oft nimmt auch das Durstgefühl ab, umso wichtiger ist es, bewusst Wasser oder Tee zu trinken.
Um die tägliche Zahnpflege zu erleichtern, gibt es für Senioren spezielle Zahnbürsten mit größeren, robusteren Griffen. Ältere Menschen verlieren oft an Kraft in den Händen oder ihre Gelenke werden steifer. Deshalb kann sich der Kauf einer elektrischen Zahnbürste lohnen, die man nur führen muss. Wer unsicher ist, sollte die Zahnärztin oder den Zahnarzt darauf ansprechen. Denn zusätzlich zur sorgfältigen Pflege von Zähnen und Mund, sollten ältere Menschen zweimal jährlich zahnärztliche Kontrolluntersuchungen und die professionelle Zahreinigung wahrnehmen, bei der Beläge, die bei der Zahnpflege nicht erreicht werden, entfernt werden.
Zudem können hierbei unter anderem Karies oder Entzündungen im Mundraum entdeckt werden. Nicht zuletzt dient die zahnärztliche Untersuchung immer auch der Krebsvorsorge. Schleimhautveränderungen, chronische Druckstellen und schmerzlose Geschwüre können so rechtzeitig erkannt werden.
Wer eine Prothese trägt, sollte auch diese regelmäßig vom Zahnarzt kontrollieren lassen, auch wenn vermeintlich alles gut sitzt. Hier wird die Passgenauigkeit überprüft und ob Risse, Sprünge, Abplatzungen oder andere Gebrauchspuren vorhanden sind, die repariert werden sollten. Auch harte und weiche Beläge können dabei erkannt werden.
Rund ein Drittel der Pflegebedürftigen benötigt bei der Zahnpflege oder Reinigung derProthese Unterstützung. Und Menschen mit Pflegebedarf sind oft auch nicht mehr in der Lage, eigenständig einen Zahnarzttermin zu organisieren oder eine Praxis aufzusuchen.
Die Bundeszahnärztekammer und das Zentrum für Qualität in der Pflege haben die wichtigsten Hinweise für Pflegende in zwölf Erklärvideos zusammengefasst – zu finden auf YouTube, Stichwort Bundeszahnärztekammer. Einige Zahnarztpraxen bieten auch Hausbesuche oder in einer Senioreneinrichtung an und können dort bestimmte Behandlungen durchführen.
Worauf Sie bei der täglichen Mundhygiene achten sollten
Eine gepflegte Mundflora kann dabei helfen, Infektionen zu vermeiden, die den gesamten Organismus belasten können. So geht´s:
- Zähne und festsitzenden Zahnersatz zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen, einmal täglich Zahnzwischenraumbürste oder Zahnseide benutzen.
- Übergänge zwischen Zähnen und Zahnersatz besonders gründlich reinigen. Hier sammeln sich Speisereste und Beläge. Zahnzwischenräume und Umgebung von Implantaten intensiv säubern. Das beugt Entzündungen.
- Nehmen Sie sich in Ruhe ausreichend Zeit für die Mundhygiene. Es kann leichter sein, sich einen Stuhl oder den Rollator zu nehmen und während des Zähneputzens zu sitzen.
- Herausnehmbaren Zahnersatz zweimal täglich mit einer Zahnprothesenbürste säubern.
- Außen- und Innenflächen der Prothese besonders gut reinigen. Tipp: Legen Sie das Waschbecken mit einem Handtuch aus. Das schützt vor Beschädigungen, sollte der Zahnersatz aus der Hand fallen.
- Besonders abends muss die Zahnprothese gründlich gereinigt werden. Dazu den Zahnersatz mit einer weichen Zahnbürste oder mit einer speziellen Prothesenbürste und mit antibakteriellen Prothesengel bürsten und gut abspülen. Keine Zahnpasta verwenden, sie verursacht zu großen Abrieb. Spezielle Reinigungstabletten können sinnvoll sein.
- Mundspülungen sind eine gute Ergänzung zur täglichen Pflege. Reinigen Sie die Kieferkämme und den Gaumen zusätzlich mit einer weichen Zahnbürste und massieren Sie mit leichtem Druck das Zahnfleisch.
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