„Wir sind auf den Ernstfall vorbereitet“

Das tote Wildschwein ist ein männlicher Überläufer, rund 40 kg schwer, die Organbefunde sind unauffällig. Das Berge-team untersucht den Kadaver und entnimmt eine Blutprobe, während Tierärztin Dr. Claudia Berger die Daten in ihr Smartphone eingibt. Anschließend verpacken die Einsatzkräfte das tote Wildschwein und heben es in eine Wildwanne.

Das Szenario in Barme im Kreis Verden ist zum Glück nur Teil einer Großübung, bei der sich vergangene Woche rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorbereiteten. Doch der inszenierte Fall könnte auch in Niedersachsen jederzeit Realität werden. „Der Infektionsdruck ist hoch“, erklärte die niedersächsische Agrarministerin Barbara Otte-Kinast bei einem Pressetermin zur Übung. Die Sorge, dass in Niedersachsen das erste ASP-positive Wildschwein gefunden wird, begleite sie schon seit ihrem Amtseintritt 2017. Prof. Eberhard Haunhorst, Präsident des Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), bestätigte diese Sorge: „Wir müssen immer mit einem Eintrag rechnen.“ Wichtig sei dann vor allem, die Seuche schnell zu erkennen und früh zu reagieren.