ASP und Corona besiegen den Markt

Der Schweinemarkt in der zweiten Hälfte 2020 kann nur als katastrophal bezeichnet werden. Dabei startete das Jahr 2020 für die Schweinehalter vielversprechend. In China hatte die dort grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) einen großen Importbedarf nach Schweinefleisch ausgelöst. Marktbeobachter gingen davon aus, dass auch 2020 der Bedarf anhalten würde.

Vor diesem Hintergrund stiegen die Schweinepreise in Deutschland über zwei Euro je kg SG und erreichten damit das höchste Niveau seit 2001. Bis Anfang März fiel das verfügbare Angebot schlachtreifer Schweine insgesamt noch überschaubar aus und traf auf eine rege exportgestützte Nachfrage mit EU-weit hohen Preisen. Doch die Ausbreitung des Corona-Virus und der damit verbundenen Handelshemmnisse sorgten für Unsicherheit, die Nachfrage der Schlachtunternehmen beruhigte sich. Dann folgte der Ausbruch der ASP im September in Brandenburg und Sachsen. In der Folge wurde Deutschland für den Export von Schweinefleisch nach China und weiteren wichtigen Ländern gesperrt. Entsprechend schwieriger gestaltete sich die Vermarktung von schlachtreifen Schweinen im Inland, in dessen Folge die Schweinepreise abstürzten. Ausgelöst durch das reichliche Angebot an Schweinefleisch aus Deutschland, geriet auch in anderen EU-Ländern der Preis unter Druck (siehe Grafik 1).