Keine Bienenhaltung wagen ohne Imker-Vorkenntnisse

„Wir freuen uns über Menschen, die sich für die Haltung von Honigbienen interessieren, sehen die Bienenhaltung unter den genannten Umständen jedoch kritisch. Etliche praktische Aspekte werden gar nicht genannt beziehungsweise kommen zu kurz“, erklärt Hans Leopold, zweiter Vorsitzender des Buchholzer Imkervereins. Viele kennen ihn von seiner Betreuung des Bienenstandes im Museumsdorf des Buchholzer Geschichts- und Museumsvereins in Seppensen.

„Das Halten von Honigbienen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe“, verdeutlicht Leopold. „Man benötigt hierfür ein wesentlich umfangreicheres Wissen. Dieses sollte man durch einen Grundkurs und durch die Betreuung durch einen erfahrenen Paten-Imker erhalten.“ Wegen drohender Krankheits- und Seuchengefahren müsse eine Bienenhaltung zudem beim zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Die EasyBeeBox vermittele den Eindruck eines Experimentierkastens, wie er für Jugendliche angeboten werde, resümiert Leopold. Eine umfassende Kontrolle des Volkes sei konstruktionsbedingt nicht möglich.

Als Folge wäre jährlich mit dem mehrmaligen Ausziehen von Bienenschwärmen zu rechnen. Das Einfangen von Schwärmen sei für einen unerfahrenen Imker zumeist problematisch bis unmöglich, warnt der erfahrene Imker. „Auch sind die jährlich erforderlichen Behandlungen der Völker gegen die Varroamilbe nicht zuverlässig gesichert. Dadurch ist das Überleben des Volkes gefährdet. Zudem ist eine Ansteckung der Bienenvölker von Nachbarimkern zu befürchten.“