Freiwillige Absprachen helfen Bienen und Landwirten

Er ließ ein Glas Frühtrachthonig durch das zertifizierte Bremer Qualitätsprüfungslabor QSI auf knapp 700 Parameter überprüfen, unter anderem auf die Wirkstoffe „Boscalid“ und „Dimoxystrobin“, die in dem Fungizid „Cantus Gold“ enthalten sind. Sämtliche untersuchten Parameter waren nicht nachweisbar oder lagen unterhalb der Berichtsgrenze, obwohl zuvor eine Rapsblütenbehandlung mit „Cantus Gold“ erfolgt war.

Imker Heinrich Kersten führt dieses Ergebnis auf die Absprache zwischen Landwirten und Imkern vor Ort zurück. „Auch der Einsatz von B4-Mitteln, die tagsüber ausgebracht werden dürften, erfolgte aufgrund einer freiwilligen Vereinbarung nur in Abstimmung mit den Imkern und nach dem Bienenflug“, erklärt Kersten, „die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Imkern auf Augenhöhe funktioniert seit Jahren!“ Dazu gehört, dass der Landwirt seinen „Kontaktimker“ mindestens 24 Stunden vor Beginn der geplanten Maßnahme über die Startzeit und die Lage der Rapsfelder informiert. Dieser gibt die Infos dann an weitere Imker weiter.

Außerdem fängt der Landwirt an dem Ende des Feldes mit dem Pflanzenschutz an, das am weitesten vom Bienenstand entfernt liegt. So soll gewährleistet werden, dass der Bienenflug wirklich eingestellt ist, wenn sich der Landwirt dem Bienenstand nähert. Die Pflanzenschutzmaßnahme sollte jedoch bis 23 Uhr beendet sein. Am Folgetag wird der Imker dann seine Bienen kontrollieren. „Mit der Vereinbarung zwischen Imkern und Landwirten wären wir sogar auf der sicheren Seite, wenn Tankmixturen mit sogenannten Mischpartnern zum Einsatz kommen sollten“, erklärt Kersten. 

• Kontakt: Heinrich.Kersten@gmx.de