„Im Pandemie-Chaos bin ich froh, Milchviehhalter zu sein“

Durch die inflationäre Benutzung der Begrifflichkeiten durch die Politik, die aber dann doch die gleichen Konsequenzen nach sich ziehen, ist die Akzeptanz in der Bevölkerung zur Umsetzung der Maßnahmen von März 2020 bis heute sehr deutlich gesunken, obwohl die Lage sich bei weitem nicht entspannt hat.

Die zahlreichen aufeinander folgenden Lockdowns lassen den anfänglichen Musterschüler Deutschland immer schlechter aussehen. Einige sprechen schon von Staatsversagen. Bei all dem Pandemie-Chaos bin ich wirklich froh, dass ich Milchviehhalter bin. Die ganzen Beschränkungen der persönlichen Freiheit behindern mich bei meiner Arbeit eher geringfügig.

Die finanziellen Einbußen in der Milchviehhaltung im Vergleich zu anderen Branchen sind überschaubar. Trotzdem fehlen auch mir persönliche Kontakte, das ungezwungene Treffen mit Freunden oder die Besuche im Fußballstadion. Auch wenn wir Landwirte in der Impfpriorisierung nicht den gleichen Stellenwert wie in den USA als systemrelevanter Versorger haben, bin ich mir ziemlich sicher, dass viele von uns am Ende des Sommers geimpft sein werden und damit das Wort Lockdown seine Bedeutung verliert.