Eisenbahn-Romantik in der Holzklasse

Funken sprühen und lautes Hämmern ist zu hören; ein metallischer Geruch liegt in der Luft. Etwa ein halbes Dutzend Männer ist an diesem Samstag – natürlich mit dem nötigen Abstand – im großen Lokschuppen des ehemaligen Bahnbetriebswerks in Norden (Landkreis Aurich) bei der Arbeit.

Die Vereinsmitglieder der „Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland e. V.“ (MKO) sorgen ehrenamtlich dafür, dass die historischen Züge in Schuss bleiben. Sie kümmern sich um die Gleisanlagen und das Eisenbahn-Museum sowie das alte Stellwerk, dessen Funktion nun bei Führungen und Rundgängen erklärt wird. Aktuell ist mehr als genug Zeit für all die nötigen Wartungs-, Reparatur- und Aufräumarbeiten – denn die Besucher und Fahrgäste fehlen. „Normalerweise stehen das ganze Jahr über Fahrten an, teils privat gebucht, teils Sonderfahrten – im Dezember wären es die beliebten Nikolaus- und Weihnachtsmarktfahrten gewesen“, sagt Christian Walther, der Vorsitzende der MKO. „Im Sommer konnten wir unsere normalen Fahrten immerhin mit weniger Fahrgästen anbieten. Viele Museumsbahnen konnten gar nicht fahren, weil sie mit Dampfloks unterwegs sind und sich die Fahrten mit weniger Gästen finanziell nicht lohnen.“ Die MKO hingegen fährt mit Dieselloks. Da die Wintertermine aufgrund der Corona-Verordnungen auch bei der MKO ausfallen mussten, fehlen dem Verein nun etwa 40.000 Euro in der Kasse.

• Im Jahr 2020 haben geschätzt 8.000 Fahrgäste mit der MKO eine Tour durch Ostfriesland unternommen.
• Zum Vergleich: Im Jahr 2019 stiegen 17.089 Fahrgäste ein,
• im Rekordjahr 2018 sogar 17.236.