Horst Seide: „Wir werden gebraucht“

Die Biogasbranche sieht im Kabinettsentwurf zum neuen EEG, der sich derzeit im parlamentarischen Verfahren befindet, ein positives Signal. Nach Jahren der Stagnation und des beginnenden Rückbaus an installierter Biogas-Leistung sind die aktuellen Zeichen aus Berlin vielversprechend, sagte der Präsident des Fachverbandes Biogas e.V., Horst Seide am Donnerstag vergangener Woche auf einer digitalen Pressekonferenz. Auch das 30. Jahrestreffen des Verbandes, die Biogas-Convention, fand in diesem Jahr ausschließlich digital statt.

„Wir werden gebraucht“, interpretiert der Verbandspräsident den Inhalt der EEG-Novelle. Sie erfolgt zu einem energiepolitisch wichtigen Zeitpunkt: Zwei Jahre vor dem Ausstieg aus der Atomkraft und am Anfang vom Ende der Kohleverstromung. Zugleich haben die ersten Biogasanlagen das Ende ihres 20-jährigen Vergütungszeitraums erreicht. Nun werde die besondere Rolle der Biogasnutzung erkannt, stellte Seide fest. Biogas diene als flexible regenerative Ergänzung zur volatilen Stromerzeugung aus Wind und Sonne; aber auch als heimische preiswerte Gasquelle zum Beispiel für den Verkehrssektor, als Lösung für mehr Artenvielfalt auf den Feldern und wichtiges Standbein für die angeschlagene Landwirtschaft.