100 Jahre alt und aktueller denn je
Seine Verfechter mussten Anfeindungen über sich ergehen lassen und viele Wälder erst in eine katastrophale Lage geraten, bevor diese Bewirtschaftungsform breitere Anerkennung finden konnte: In diesem Jahr jährt sich zum einhundertsten Mal die erste Veröffentlichung des Dauerwaldkonzepts durch den Forstwissenschaftler Alfred Möller. Für die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) ist das ein Grund zum Feiern, denn die Mitglieder des Vereins orientieren sich seit 1950 an den 100 Jahre alten Prinzipien. Die haben inzwischen Eingang in die Bewirtschaftungskonzepte aller Waldbesitzarten gefunden und das nicht erst inZeiten von Klimawandel, Witterungsextremen und einer rapide abnehmendenVitalität vieler Baumarten.
Alfred Möller habe den Wald erstmals explizit als ein Ökosystem betrachtet, als eine dauerhafte, vielgestaltige und dynamische Lebensgemeinschaft, zu der alle Elemente gehören, vom Baum bis zu den kleinsten Bodenlebewesen, definierte der ANW-Bundesvorsitzende Hans von der Goltz bei einer Jubiläumsveranstaltung im Spätsommer den ganzheitlichen Ansatz Möllers. „Je mehr Einzelelemente missachtet werden, desto instabiler wird das Gesamtgefüge“, sei Möller überzeugt gewesen.
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