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Die Welt der Düfte

Das Falllaub vom Lebkuchenbaum duftet nach Karamell.

Vor ein paar Jahren habe ich mit zwei Kollegen eine riesige Hecke aus Lorbeerkirschen (Prunus laurocerasus) gerodet und in einem Häcksler zerkleinert. Die Arbeit war zwar laut und anstrengend, aber auch befriedigend, weil ich die Lorbeerkirschen durch etwas Schönes und Interessantes ersetzen konnte. Und weil es herrlich geduftet hat! Nicht nach den Abgasen des Häckslers, sondern sehr deutlich nach Bittermandel. Einem Duft, der sofort an Marzipan erinnert. Es war das zerkleinerte Holz der Lorbeerkirsche, das diesen wunderbaren Duft verströmte. Eigentlich nicht erstaunlich, denn Gehölze der Gattung Prunus duften öfter teilweise nach Bittermandel. Dieses Erlebnis hat mich nicht nur halbwegs mit der ungeliebten Lorbeerkirsche versöhnt, sondern auch daran erinnert, dass Pflanzen herrlich (und manchmal auch ganz fürchterlich) duften können.

Wenn wir von Pflanzenduft sprechen, dann meinen wir meist den Geruch, den eine Blüte verströmt. Selbst absolute Nichtgärtner wissen, dass Rose (Rosa), Flieder (Syringa vulgaris) und Maiglöckchen (Convallaria majalis) gut riechen. Duft-Fortgeschrittene hingegen knien im Februar auf nasskalten Böden, um ihre Nase in die Blüten eines Schneeglöckchens (Galanthus nivalis) zu stecken, weil sie herrlich süß duften. Zu meinem großen Erstaunen stelle ich aber immer wieder und mehr fest, dass der normale Gartenbesitzer nicht auf die Idee kommt, an Blatt, Stängel oder Holz und Wurzel der Pflanzen zu schnuppern. Sie wissen nicht, was ihnen entgeht!

Gehölze mit facettenreichen Aromen

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