Gärtnern auf Asphalt
Urban Gardening ist längst keine Modeerscheinung mehr, sondern hat sich überall auf der Welt in Groß- und teils sogar Kleinstädten durchgesetzt. Seine Anfänge hatte es im New York der 70er-Jahre, als Bürger erste Gemeinschaftsgärten gründeten. Mit ihren grünen Oasen schufen sie zwischen den Häuserschluchten Rückzugsorte vom Lärm und Dreck und bauten regionales Gemüse für eine gesunde Ernährung an. Eine Bewegung, die zunächst belächelt wurde, heute aus vielen Städten aber nicht mehr wegzudenken ist. Die Sehnsucht nach Grün ist größer als je zuvor, doch die Stadtplanung der letzten Jahre sah wenig private Gärtenfläche vor.
Aber Not macht erfinderisch und so finden Grünsucher ihre Gartenflecken. In manchen Straßen beleben mittlerweile Dachgärten, Hochbeete, bepflanzte Grünstreifen und vertikale Gemüsebeete die Innenstadt. Wer auf den Wunschgarten hinterm Haus verzichten muss, schafft damit eine Alternative auf kleinem Raum. Was erlaubt ist, entscheiden Stadtpolitik, Gemeinden, Vermieter sowie die Hausgemeinschaft. Nicht zu verwechseln ist Urban Gardening mit dem radikalen Guerilla Gardening. Letzteres beschreibt das wilde Bepflanzen öffentlicher Grünflächen und ist offiziell verboten.
Vielerorts sind grüne Ideen gerngesehen und oft besteht sogar die Möglichkeit, Förderungen zu beantragen. Schließlich machen Stadtgärten ein Viertel attraktiver, schaffen Lebensräume für die Tierwelt, verbessern das Stadtklima, binden Luftschadstoffe und senken die Durchschnittstemperatur in den Straßen und rund ums Haus.
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