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Aus der Feder von Susanne Wiborg

Langzeitfolgen

Unter ihrer Lindenblätter-Schlafdecke warten die Lenzrosen, die zu meinen Favoriten gehören. Zum ersten Mal vorsichtig die Blätter um ihre Mitte beiseite zu kratzen, kann sich im Kribbelfaktor mit jeder Bescherung messen: Wie viele rötliche, tief gekrümmte Bögen ragen da schon aus der Erde? Wie viele Blütenstängel wird es also geben? Die größten Hoffnungen setze ich da auf eine, der ohnehin ein großes Stück meines Gärtnerherzens gehört: Dicht am Beetrand, am besten Standplatz, den ich ihr bieten kann, steht meine älteste eigene Pflanze. Es ist eine Lenzrose, die mich seit mehr als einem Vierteljahrhundert begleitet. Was für sie noch ein vergleichsweise jugendliches Alter ist: Helleborus orientalis kann ihren Gärtner weit überleben, fünfzig Jahre plus sind keine Seltenheit.

Begegnet sind wir uns 1994 – zufällig – am Abfallcontainer eines Pflanzenmarktes. Aus einer Halde von Halbwelkem schien eine winzige, vielfingerige, dunkelgrüne Hand regelrecht um Hilfe zu winken. Ich zupfte daran, und zum Vorschein kam etwas, das ich damals noch für eine Christrose hielt. Ohne Topf, mit abgebröckelter, staubtrockener Erde hielt die kleine Elendsgestalt ihr eines, einziges Blättchen immer noch unverdrossen aufgerichtet wie ein Symbol unbeugsamen Überlebenswillens. Das wirkte irgendwie rührend – und in diesem Moment schlug erstmals die Macke zu, von der ich inzwischen weiß, dass ich sie mit unzähligen Gärtnern teile: das botanische Helfersyndrom. Ich konnte diese tapfere kleine Pflanze doch unmöglich ihrem Schicksal überlassen! Keine Ahnung, welcher umgeleitete Pflegetrieb uns da so direkt ans Herz greift, er ist jedenfalls unwiderstehlich. Der Pflegefall kam also mit, bezog einen netten Platz im elterlichen Garten und wurde mit Extraservice verwöhnt, bis er die Wurzeln wieder fest im Boden hatte.

Im Winter wartete ich dann vergeblich auf irgendeine Lebensäußerung meiner vermeintlichen Christrose und war zum Frühjahr um so überraschter, als sie eine glänzende, tief pflaumenviolette und noch dunkler geäderte Blüte präsentierte. Es war nur eine einzige, aber so etwas hatte ich noch nie gesehen und war von der wunderschönen, satten Farbe ebenso hingerissen wie von der langen Blütezeit. Klar, dass Helleborus orientalis – inzwischen hatte ich sie identifiziert – die erste Pflanze war, die ich später in den ebenfalls ersten eigenen Garten mitnahm. Dort blühte sie brav, bekam auch Gesellschaft, aber so richtig zufrieden waren wir alle nicht. Irgend etwas fanden die Lenzrosen nicht optimal, obwohl der Platz eigentlich jeder theoretischen Anforderung entsprach und ich mir alle Gastgeber-Mühe gab. Mehr als ein, zwei Blütenstängel trieben sie einfach nicht, nicht einmal nach Jahren. Im Gegenteil: Sogar kräftig blühend zugekaufte Stauden schlossen sich regelmäßig ihrer Leistungsverweigerung an. Sie überlebten, aber sie gediehen nicht. Ratlos und neidisch betrachtete ich die üppigen Hochglanz-Blütenbüschel in Büchern und Zeitschriften, aber was immer ich auch tat, meine Helleborus wollten einfach nicht so wie diese prachtvollen botanischen Supermodels.

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