Kahlschlag im Vogelschutzgebiet

BN/Red.

29. Dezember 2023

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) fordert die Bayerische Staatsregierung auf, endlich ein Kahlschlagsverbot im Bayerischen Waldgesetz zu verankern. Bisher haben die zuständigen Behörden kaum eine Handhabe dagegen einzuschreiten“, sagt BN-Waldreferent Ralf Straußberger. Das Gesetz sieht bisher nur vor, dass sie möglichst zu vermeiden sind. Der BN verlangt außerdem, dass die Staatsregierung die aktuelle Novelle des Bundeswaldgesetzes unterstützt. Der Referentenentwurf verbietet Kahlschläge ausdrücklich und sieht bei Verstößen Strafen vor.

Der BN prangert Kahlschläge in den Wäldern seit Jahren an. Ein besonders schwerer Fall ist der Fürstlich Löwenstein’sche Park im Hafenlohrtal, das im europäischen Vogelschutzgebiet Spessart liegt. Laut BN hat der Forstbetrieb in seinem rund 3 000 ha großen Waldbesitz in den Jahren 2000 bis 2022 auf etwa 327 ha Buchenbestände abgeholzt und stattdessen bevorzugt Douglasien gepflanzt.

Ein vom BN in Auftrag gegebenes Gutachten vom September 2022 kommt zu dem Ergebnis, dass Verstöße gegen das Naturschutzgesetz und die Vogelschutzrichtlinie vorliegen. „Deshalb haben die Naturschützer vor einem Jahr die Untere Naturschutzbehörde eingeschaltet und eine Natura-2000-Verträglichkeitsprüfung gefordert. Die Kahlschläge wurden auch 2016 schon angezeigt und waren beim Verwaltungsgericht Würzburg Gegenstand eines Verfahrens, das allerdings bis heute zu keinem Abschluss geführt hat.

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