Abseits der Gassen

Ich bin an dieser Stelle schon im letzten Monat auf das Thema Rückeraupen bzw. Bodenschutz eingegangen. Die Firma Suffel, die solche Geräte produziert, hat im Februar nämlich ein Seminar veranstaltet, auf dem sich ein Freund der naturgemäßen Waldwirtschaft dafür aussprach, die Wälder für das flächige Befahren mit diesen Maschinen freizugeben. In seinen Augen ist es unlogisch, dass man im PEFC-zertifizierten Wald zur Kulturbegründung auf ganzer Fläche sogar schwere Technik einsetzen darf, die leichten Forstraupen bei der Holzernte aber ausgeschlossen sind.

In dieser Ausgabe sprechen sich jetzt auch Wissenschaftler für eine pragmatischere Handhabung des Fahrverbots aus. „Was spricht gegen kleine Forstraupen, wenn doch die Beeinflussung des Bodens derer von Arbeitspferden gleicht, selbst auf einem empfindlichen Nassstandort im Winter?“ Das fragen sich angesichts ihrer Studienergebnisse Dirk Knoche, Raul Köhler und Christian A. Lange vom Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften in Finsterwalde (S. 24 – 31).

Ihre Arbeit könnte der Auftakt für eine längere Diskussion sein. Eins steht aber fest. Es werden weitere Studien nötig sein, ehe zum Beispiel der nächste Revisionsprozess bei PEFC Deutschland an diesem Standard rütteln wird – von FSC ganz zu schweigen. Das strikte Rückegassengebot aufzuweichen, wäre für die Außenwirkung der Forstwirtschaft wahrscheinlich keine erstrebenswerte Entwicklung. Der Gegenwind einer kritisch aufgelegten Gesellschaft und von Naturschützern bliebe kaum aus.