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Stihl Herbst-Pressekonferenz

Spannender Herbst

Martin Schwarz, Vorstand für Produktion und Materialwirtschaft bei Stihl

Die Tendenz ist ziemlich eindeutig: Von zwölf neu vorgestellten Geräten im Rahmen des Stihl-Medientages 2023 war nur ein einziges mit Verbrennungsmotor angetrieben. Nachdem es sich dabei um die neueste Generation der Trennschleifer handelt, brauchen wir hier darauf auch nicht weiter eingehen. Bei allen anderen handelte es sich um Akkugeräte. Das ist zugleich auch das dynamischste Produktsegent bei Stihl. Gut 20 % macht das bei den Absatzzahlen schon aus; bis 2035 sind 80 % avisiert. Das ist einerseits ein sehr ambitioniertes Ziel, andererseits zielt natürlich auch die Konkurrenz genau in diese Richtung. Hinzu kommen die neuen Mitbewerber, die nie eine Verbrennersparte hatten, sondern sich nur auf eine Technologie fokussieren können. Da hat Stihl natürlich den Anspruch, auch bei den Benzin-Motorgeräten weiterhin an der Spitze zu bleiben. Das finden Profi-Waldarbeiter auch sehr gut, denn das Leistungsgewicht einer starken Fällsäge wird elektrisch vermutlich noch lange nicht realisierbar sein.

Boom ist abgeflaut

Es hatte sich Ende 2022 schon abgezeichnet und überrascht in der Branche eigentlich niemanden: Nach dem Coronaboom für Gartengeräte mit zweistelligen Wachstumsraten geben die Menschen jetzt ihr Geld wieder für Gastronomie und Reisen aus. In den ersten acht Monaten 2023 führte das bei Stihl weltweit zu einem Umsatzrückgang von 1,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, auf 3,84 Mrd. €. Vor dem Hintergrund der deutlichen Preissteigerungen kann davon ausgegangen werden, dass die realen Stückzahlen im Absatz noch deutlicher gesunken sind. Im Rahmen der Pressekonferenz am 13. September wurde mehrfach thematisiert, inwieweit das jetzt eine Bedrohung für das Unternehmen darstellt oder eher eine Normalisierung. Den leichten Rückgang der Beschäftigungszahlen konnte das Unternehmen bisher problemlos ohne Kündigungen abfedern. Mit der Aussage von Stihl-Vorständin Sarah Gewert, dass „Stihl die Nachhaltigkeit schon in der DNA trägt“, stellt sich die Frage, wie lange auf unserem Planeten noch rein wachstumsgetriebene Wirtschaft sinnvoll ist. Für den Vorstandsvorsitzenden Michael Traub liegt der Fall klar: „Wirtschaftliches Wachstum ist die Basis für Fortschritt. Nur eine leistungsfähige Wirtschaft kann den finanziellen Rahmen schaffen, um Investitionen und Innovationen für eine ökologische und soziale Nachhaltigkeit zu ermöglichen.“ Vor diesem Hintergrund erteilt er auch allen Überlegungen zur einer 32-Stundenwoche in Deutschland eine Absage und droht unverhohlen: „Wir können auch unser internationales Produktionsnetzwerk stärker nutzen.“

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