Familienbetrieb droht das Aus

Noch knapp zwei Wochen, dann müssen die 25 Schweine der Heidingsfelders weg: Das Landratsamt Freising hat ab 17. Februar ein Nutzungsverbot ausgesprochen. Zwei Nachbarinnen hatten sich wegen Geruchsbelästigung und einer Fliegenplage beschwert. Das rief die Behörden auf den Plan, die die Tierhaltung jetzt wegen einer nicht in ausreichender Form auffindbaren Baugenehmigung untersagt haben. Zudem habe sich laut Landratsamt Freising „die baurechtliche Situation in der Umgebung geändert (Wohnhäuser)“. Die Alternative wäre ein Aussiedlerhof: Doch beim Bauantrag für diesen geht bisher nichts voran. „Der Bauantrag liegt seit einem Jahr beim Landratsamt“, berichtet Tobias Heidingsfelder.

Die Heidingsfelders – das sind Nicole und Tobias mit ihren Kindern Leni (4) und Ben (3). Vor fünf Jahren haben sie den alten Schweinestall ihres Onkels in Viehbach, Landkreis Freising, übernommen und wieder aufgebaut. Davor stand der Stall 18 Jahre lang leer. Statt auf dem alten Teilspaltenboden laufen die Schweine jetzt auf Vollstroh – so, wie es sich viele Verbraucher heutzutage wünschen.

Die Anwohner können im Hofladen selbst angebautes Gemüse, Nudeln und Milchprodukte aus der Region einkaufen. Fleisch und Wurst von den Schweinen gibt es zusätzlich in drei Automaten, die die Familie Heidingsfelder in den Nachbargemeinden aufgestellt hat. „Viele unserer Kunden sagen: Hört bloß nicht auf, hier gibt es ja nichts mehr.“ Der Hofladen der Heidingsfelders ist die letzte Einkaufsmöglichkeit im Dorf. Bäcker, Metzger, Supermarkt – all das gibt es hier nicht mehr.