Generationenkonflikte und Kommunikation

Sebastian Krinner, 24, Lks. Straubing Bogen, Schweinehaltung im Vollerwerb, Jugendreferent Bayerischer Bauernverband, Team BBVnextgeneration:
„Wenn die Nachfolgegeneration den Hof anders ausrichten möchte, eigene Ideen umsetzen oder neue Wege gehen will, kommt es oft zu Reibungspunkten mit älteren Generationen. Auch bei mir treten solche Konflikte manchmal auf. Dabei ist meist gar nicht die Sache das Problem. Es sind Kommunikations- und Verständnisprobleme, die zu Konfliktsituationen führen.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die ältere Generation Veränderungen nicht nur als Problem sieht, sondern den Jungen auch einen gewissen Freiraum für die eigene Kreativität einräumt. Denn in solchen Freiräumen können wir wachsen und uns weiterentwickeln. Außerdem sollten die Zuständigkeiten klar geregelt werden. Für mich als Junior war es immer schwierig, wenn ich meine Rolle nicht klar erkennen konnte. Hier helfen regelmäßige, klare Absprachen.
Die körperliche Anstrengung mag im Vergleich zu früher zurückgegangen sein, aber der psychische Druck, der auf einem Hofnachfolger lastet, ist gestiegen und oft viel zu hoch. Es ist aus meiner Sicht alarmierend, wenn man die Zahl der Depressions- und Burnout-Fälle gerade unter den jungen Landwirten betrachtet. Ich habe zu vielen jungen Leuten aus der Landwirtschaft Kontakt. Ich sehe leider, dass wirklich viele mit ähnlichen Zukunftssorgen zu kämpfen haben. Das sollte uns und vor allem der Politik stark zu denken geben.“