Alle Jahre wieder

Aber leider sind das alles Dinge, auf die liebende Schenkende keinen Einfluss haben. Und so weichen sie aus auf Sachen, die führende Garten-Magazine in ihren Winter-Weihnachtsausgaben anpreisen. Und die liegen dann unterm Christbaum.

Blumenkalender zum Beispiel. Mit denen der letzten drei Jahren könnte ich das Gartenhaus tapezieren. Oder Schürzen, Schals und Regenschirme mit Blumenprint. Gut gemeint, aber: Anwälte tragen auch keine Krawatten, die mit Paragrafen bedruckt sind. Bücher zu schenken traut sich keiner mehr, seit sich herumgesprochen hat, dass ich über eine gut sortierte Gartenbibliothek verfüge und niemand mir das dritte Exemplar von „Was blüht denn da“ schenken will. Gartengeschenke der Art Kupfer-Topfkralle in dekorativer Holzkiste oder das Avocado-Anzucht Set mit Geling-Garantie sind ausgefallen, lösen bei mir aber nur verhaltene Begeisterung aus. Genauso wie der Gartenstecker „Eichhörnchen“ aus gerostetem Eisen oder der Paper-Potter aus Buchenholz zum Herstellen von Papiertöpfen aus Zeitungspapier.

Selber Schuld ist man jedoch, wenn man vor dem Fest einen unklar formulierten Wunsch äußert, wie zum Beispiel „Gartenreise“. Ich denke dabei an Zeeland und Flandern. Auf dem Geschenkgutschein steht dann aber: Tagesfahrt in die schönsten Gärten der Oberpfalz. Aber: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und auch die Oberpfalz hat durchaus Gartenkultur zu bieten.