Bürokratie-Irrsinn: Landwirt muss den Lkw-Führerschein nochmal machen

Landwirt und Werkarbeiter Markus Seemüller ist immer noch fassungslos über ein Schreiben, das er von der Verkehrsbehörde des Landkreises Rottal-Inn erhalten hat. Denn jetzt hat er es schriftlich, dass er sich, um seinen Lkw-Führerschein zu behalten, noch einmal bei einer Fahrschule anmelden muss, um die notwendigen Prüfungen noch einmal ablegen zu können. Der eigentliche Grund, weshalb sich der Nebenerwerbslandwirt so ärgert, ist aber, dass er nicht nachvollziehen kann, weshalb er noch einmal die Fahrschulbank drücken soll.

Denn eigentlich, so meint er, hat er alles richtig gemacht. Im Jahr 2009 hat er den Lkw-Führerschein gemacht, nicht nur, weil er ihn als aktives Mitglied der Feuerwehr gut gebrauchen kann, sondern vor allem auch als Absicherung für sein Einkommen. „Als in den Jahren 2008 und 2009 die weltweite Wirtschaftskrise losging, da hat es auch bei meinem damaligen Arbeitgeber Pläne für Entlassungen gegeben. Ich habe dann auf eigene Kosten und ohne jede Förderung die Fahrerlaubnis für den Lastwagen erworben, damit ich im Ernstfall sofort einen anderen Arbeitsplatz finden kann. Denn schon damals hat es geheißen, dass Lastwagenfahrer dringend gesucht werden“.

Dass so ein Lkw-Führerschein nicht billig ist, das wusste er, aber er sah das Dokument als Investition in die Zukunft. Im Preis inbegriffen war damals auch noch die Qualifikation zum Berufskraftfahrer.