Der Kuhstall auf dem Weg zum „Selbstläufer“

Der Milchviehhof der Familie Koch in Aubing, am westlichen Stadtrand von München, verkörpert das, was man heute unter „modernen Milchviehhaltung“ versteht – up to date, funktionell, effizient, transparent und digital – um nur einige Schlagwörter zu nennen. Vor allem die Digitalisierung stand im Mittelpunkt der Abschlussveranstaltung des Experimentierfeldes DigiMilch, das nun nach fünfjähriger Laufzeit vorerst endet.

Federführend betreut wurde das LfL-Projekt mit fünf unterschiedlichen Demonstrationsprojekten von Projektmanagerin Isabelle Lorenzini, die zufrieden ihr Fazit zieht: „Wir haben mit DigiMilch viele Landwirtinnen und Landwirte mit Ergebnissen zum Thema Digitalisierung in der Milchviehhaltung aus der Praxis und für die Praxis informiert und sie untereinander vernetzt. Die Erkenntnisse sind vielschichtig. Was sich auf jeden Fall übergreifend festhalten lässt, ist: Dass es unabhängig von der Betriebsgröße, große Chancen für die Betriebe, beispielsweise bei der Wirtschaftlichkeit, die Arbeitserleichterung oder bei der Tiergesundheit durch die Digitalisierung gibt“, so Lorenzini.

Genau bei Tierwohl und Tiergesundheit sieht Tobias Adolff, einer der landwirtschaftlichen Betriebsleiter des Milchvieh- und Erlebnisbauernhofs Koch, den Schlüssel zum Erfolg der weiteren Etablierung digitaler Betriebskonzepte in den Ställen: „Bei der Früherkennung von Krankheiten muss uns die Technik klare Infos, gut aufbereitet und in Echtzeit zur Verfügung stellen. Das hat für mich oberste Priorität, denn das Herdenmanagement wird immer komplexer und die Arbeitsbelastung immer größer“, sagt er.