Nachgefragt: GOT, wie geht es weiter?
Über ein Jahr ist es nun her, dass die neue Gebührenordnung für Tierärzte, die GOT 22 in Kraft getreten ist. Die Kritik an der Art und Weise der Umsetzung ebbt nicht ab. Vor allem im Pferde- und Haustierbereich bringen die schlagartig enorm gestiegenen Kosten die Besitzer häufig an den Rand ihrer finanziellen Kräfte. Tierhalter, die bisher finanziell gut mit ihren Tieren über die Runden kamen, müssen sich verschulden oder im schlimmsten Fall ihre Tiere abgeben. Viele Tierheime sind bereits voll. Auch Landwirte spüren die Kostensteigerungen.
Reiterliche Veranstaltungen, auf denen Tierärzte vor Ort sind, sind durch die gestiegenen Gebühren ebenfalls betroffen. Eine ganze Branche, angefangen von der Pferdezucht, bis hin zur Turnier- und Freizeitreiterei, mit ihrer vielfältig und breit aufgestellten Vereinskultur droht zum Luxusgut zu werden. Der Absatz an Zuchttieren, die oftmals in bäuerlichen Betrieben gezüchtet werden, könnte einbrechen. Seltene und bedrohte Haustierrassen, die gerne von privaten Hobbytierhaltern gehalten werden, könnten in ihren eh schon kleinen Beständen weiter schrumpfen. Selbst die Tierärzteschaft ist gespalten, was die Auslegung der GOT anbelangt.
Inzwischen sind zwei Petitionen am Start, die eine Überarbeitung der GOT 22 fordern, hin zu mehr Transparenz und Verbraucherschutz. Die erste brachte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) auf den Weg. Die Zeichnung für die Petition „GOT – so nicht“ endet am 30. Januar. Die Bundestagspetition der im September 2023 gegründeten VDTH, „GOT ja, aber fair“, läuft noch bis zum 5. Februar.
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