Ein Stresstest für den Ökoweizen
Winterweizen ist die wichtigste Getreidekultur im ökologischen Landbau. Etwa zwei Drittel des Ökoweizens soll Backqualität erreichen, doch nur E-Weizensorten sind dazu in der Lage. Allerdings gilt dies nur bedingt für E-Weizen aus der konventionellen Wertprüfung. Exsal und Moschus als aktuelle Beispiele erreichen im Ökoanbau meist nur eine schwache Backqualität. A- und B-Weizensorten werden gewöhnlich im Ökolandbau als Futterweizen vermarktet.
Die 28 Back- und Futterweizen im Öko-LSV mussten sich an den sechs Standorten Frankendorf (Lks. Erding, Staatsgüter) Hohenkammer (Lks. Freising, LfL), Neuhof (Lks. Donauwörth, Staatsgüter), Obbach (Lks. Schweinfurt, AELF Würzburg), Wilpersberg (Lks. Augsburg, AELF Augsburg) und Wochenweis (Lks. Dingolfing, AELF Deggendorf) unter Beweis stellen. 21 Sorten wurden als Hauptsortiment an allen Standorten angebaut. Sieben Sorten waren an je drei Standorten ausgesät, um einen ersten Eindruck zu gewinnen.
Mittlerweile ist fast die Hälfte der Prüfsorten für den ökologischen Anbau gezüchtet oder von Ökozüchtern entwickelt: Beim Backweizen waren dies sieben und beim Futterweizen vier. Dazu standen fünf weitere Backweizen aus Österreich oder der Schweiz im Versuch. Futterweizen sind überwiegend kürzere Wuchstypen. Lediglich Rübezahl ist etwas länger. Beim Backweizen variiert die Pflanzenlänge deutlich: Zum einen gibt es sehr lange Ökozüchtungen wie Grannosos oder Vinzenz sowie kurze Sorten, üblicherweise aus konventioneller Züchtung, wie Montalbano und Moschus. Auch die sehr langen Sorten neigen wenig zu Lager, die Standfestigkeit der kurzen Sorten ist aber meistens noch etwas besser.
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