Landfläche ist die Existenzgrundlage

Nach dem katastrophalen Hochwasser Anfang Juni steht in der Gemeinde Markt Dinkelscherben im Landkreis Augsburg vor allem eine Frage im Raum: Wieso gab es keinen entsprechenden Hochwasserschutz? Die Pläne für ein großes Rückhaltebecken liegen seit mehr als 20 Jahren vor. Dieses Becken soll im Fall starker Regenfälle das Wasser der Zusam auffangen – und damit nicht nur Dinkelscherben, sondern auch die Gemeinden Zusmarshausen und Altenmünster vor einer Überschwemmung schützen. Betroffen sind rund 90 Landwirte und Grundstückseigentümer. Die Gespräche des zuständigen Wasserwirtschaftsamts Donauwörth mit den betroffenen Grundstückseigentümer kamen jedoch nie zum Abschluss.

Kürzlich drohte der Bayerische Umweltminister Thomas Glauber mit Enteignung. Landwirte im Landkreis Augsburg, die sich bisher nicht mit dem Freistaat auf einen Verkauf von Flächen zum Hochwasserschutz einigen konnten, sollen enteignet werden, erklärte Glauber in seinem Bericht zum Hochwasserschutz am 20. Juni. Er wehrte sich gegen die Kritik, der Freistaat habe zu wenig für den Hochwasserschutz getan oder sogar noch Gelder gekürzt.