Ungewollt kinderlos - Und was wird aus dem Hof?

Ich bin in einem tiefen inneren Frieden, ich habe alles und vermisse nichts“, sagt die Landwirtin Michaela Gruber über sich selbst. Verständlich, lebt die Österreicherin doch mit ihrem Mann Kurt auf dem Kronawendthof in Thumersbach bei Zell am See. Auf dem Biobetrieb, der im Vollerwerb mit Milchkühen bewirtschaftet wird, gibt es Urlaub am Bauernhof mit herrlichem Panoramablick über den Zeller See. Und doch, so sagt die Landwirtin, war es ein langer Prozess, diesen inneren Frieden zu finden.

Für die gelernte Pädagogin war es immer ganz klar, dass sie mal Kinder haben wird. Doch das Leben spielte anders und der Kindersegen blieb aus – auch Behandlungen in einer Kinderwunschklinik blieben ohne Erfolg. „Und dann stellte sich natürlich mit unserer Landwirtschaft schon die Frage: Wer bekommt dann den Hof?“

Der Gedanke, dass es mit dem Betrieb in der Familie nicht weitergehen wird, stürzte Michaela Gruber in eine tiefe Sinnkrise. Die Frage: „Was kann ich weitergeben, beziehungsweise an wen kann ich etwas weitergeben, wenn ich keine Kinder habe“, trieb sie viele Jahre um. Auch für Ehemann Kurt war die Situation sehr belastend, im Kontakt mit anderen Bauern derjenige zu sein, der keinen Hofnachfolger hat.