Ein Schlag ins Gesicht

Kürzlich wurde durch den Bayerischen Bauernverband und der bayerischen Staatsregierung der Zukunftsvertrag Landwirtschaft unterzeichnet. Obwohl im bayerischen Naturschutzgesetz die Zielsetzung 30 Prozent Ökolandbau in Bayern bis 2030 festgeschrieben ist, kommt dieser in dem Vertrag mit keinem Wort vor. Für die Vertragsparteien spielt also die ökologische Landwirtschaft in der Zukunft keine Rolle mehr. Für mich als Biobauern und die vielen Kolleginnen und Kollegen ist diese Ignoranz ein Schlag ins Gesicht. Die Kritik von LVÖ, AbL und Naturschutzverbänden bezeichnet Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber als Gemäkel, mit dem manche die Öffentlichkeit schlicht an der Nase herumführen wollen. Außerdem sei das bayerische Landwirtschaftsministerium der falsche Ansprechpartner, dieser sitze vielmehr in Berlin und heißt Cem Özdemir. Zugegebenermaßen bin auch ich nicht begeistert von dem, was vom Bundeslandwirtschaftsministerium zum Ökolandbau kommt. Frau Kaniber sollte aber nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern zuerst vor der eigenen Haustüre kehren. Von ihr kommt nämlich zu diesem Thema auch nicht viel. Die gute Förderung des Ökolandbaus in Bayern, von der Frau Kaniber spricht, basiert weitgehend auf Entscheidungen ihres Amtsvorgängers Helmut Brunner. Man kann unserer Landwirtschaftsministerin nur zurufen, beenden sie bitte ihre völlig unbegründete Aversion gegen den Ökolandbau, schauen sie ins bayerische Naturschutzgesetz und füllen sie die darin festgeschriebene Zielsetzung endlich mit Leben.