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Zum Thema

Vertrauen nicht verspielen

Ulrich Graf,
Redakteur Agrarpolitik
ulrich.graf@dlv.de

Dagegen ist nichts einzuwenden. Was in der Vergangenheit aber häufig aus dem Ruder lief, waren die danach einsetzenden Diskussionen. Sie nahmen schnell an emotionaler Schärfe auf, verloren aber in gleichem Maße an inhaltlicher Klarheit. Nach kurzer Zeit hieß es dann häufig in ähnlichen Fällen, der EuGH habe ein Urteil gegen die Bauern gefällt.

Das ist falsch. Im Vertragsverletzungsverfahrens standen sich die EU-Kommission und die Bundesrepublik gegenüber. Es saßen also keine Bauern auf der Anklagebank. Den Rüffel erhielt die deutsche Bürokratie für ihre zähe Arbeitsweise. Dennoch war in früheren Fällen immer eine Tendenz zu erkennen, EuGH-Urteile gegen die Bauern umzumünzen. Das lenkt zum einen vom politischen Versagen ab, zum anderen entsteht der Eindruck, man müsse den Bauern ganz genau auf die Finger schauen. Das spielt all jenen in die Karten, die noch mehr Auflagen und Verbote fordern.

Das wäre im vorliegenden Fall aber fatal. Bei der Ausweisung der FFH-Gebiete wurde von staatlichen Stellen ein großes Versprechen abgegeben. Es lautet: „Ihr dürft so weiter machen wie bisher.“ Schließlich seien die ausgewiesenen Flächen in ihrem ökologischen Zustand deutlich besser als der Durchschnitt.

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