Ökokälber mit Mehrwert

Toni Wollschläger ist ein Biopionier. Seit 34 Jahren betreibt er in der Pottenau im Landkreis Erding auf seinem Betrieb ökologischen Landbau, seit 1989 nach den Richtlinien von Naturland. 1984 war der heute 62-jährige Mitbegründer der Erzeuger- und Verbrauchergenossenschaft Tagwerk. Der Kerngedanke der vier Biobauern und 47 Verbraucherinnen und Verbraucher, die an der Gründungsversammlung teilnahmen, war es für, das Bewusstsein für die Zusammenhänge regionaler Kreisläufe und biologischer Landwirtschaft zu sensibilisieren. Ein Anliegen, das in seiner Aktualität heute keineswegs verloren hat, im Gegenteil.

„Ich hab damals schon ein bisschen anders getickt und wollte natürlich auch mit unserem Familienbetrieb auf lange Sicht zukunftsfähig sein. Die konventionelle Landwirtschaft war für mich eine Sackgasse“, erklärt Wollschläger rückblickend und berichtet weiter, wie schwierig die Umstellung damals, in den 1980er-Jahren noch gewesen sei. Heute ist er einer der größeren Getreideproduzenten für die bekannte Hofpfisterei mit Sitz in München. Was den Betrieb bzw. die damit verbundene Kreislaufwirtschaft für Familie Wollschläger inzwischen komplett macht, ist der Einstieg in die Ochsenmast. Auch Hofnachfolgerin Lena kann sich dafür begeistern und sieht die Tierhaltung als wichtigen Betriebszweig, der nachhaltig und stimmig zum Gesamtbetriebskonzept ausgerichtet ist.