Die Kirschen als neues Standbein

Rote, saftige Kirschen hängen am Baum und biegen die Äste herunter. Matthias Lachenmayr probiert eine und lächelt zufrieden, denn sie ist schon reif. Schnell holt er einen Karton und pflückt die ersten Früchte der neuen Ernte. Ein wahrer Schatz, denn nachdem 2021 drei Wochen vor der ersten ertragreichen Ernte ein Hagelunwetter einen Totalschaden verursachte, ist der Direktvermarkter froh, wenn die diesjährige Saison unbeschadet beginnen kann.

Zusammen mit seinen Eltern Josef und Ingrid bewirtschaftet der 29-jährige den elterlichen Betrieb in Rehling im Landkreis Aichach-Friedberg. Auch Freundin Melanie Fischer bringt sich ein. Bewirtschaftet werden im Vollerwerb 30 ha Ackerbau mit Getreideanbau sowie 5 ha Sonderkulturen Erdbeeren und Kirschen. Im Stall stehen Zuchtsauen und Ferkel bis 30 kg.

Als Vater Josef den Betrieb 1990 übernahm, strukturierte er ihn um. „Ich wollte mir ein zweites Standbein aufbauen, um für Krisen nicht so anfällig zu sein“, erzählt der 59-Jährige. So startete er vor 25 Jahren mit einer 0,5 ha großen Erdbeerplantage. Das Projekt mit fast 90 % Selbstpflücke entwickelte sich im Laufe der Jahre gut, sodass es mittlerweile zwei Standorte – einer in Hofnähe und einer in 15 km Entfernung in Richtung Rain am Lech – entstanden sind. „Am Anfang war das ein harter Weg“, blickt der Landwirt zurück. Doch mit entsprechender Werbung kamen langsam die Kunden. Und inzwischen überzeugt die gute Qualität, sodass sehr viele Stammkunden jedes Jahr aufs Neue das Erdbeerfeld besuchen.