Jagd muss sich dem Klima anpassen

„Das veränderte Wachstum der Vegetation und der frühere Vegetationsbeginn erfordern eine Vorverlegung der Jagdzeiten für Schmalrehe und Rehböcke vom 1. Mai auf den 1. April“, fordert Alois Hartmann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften in Schwaben. Er stellt sich damit klar auf die Seite der Waldbesitzer, die ihren Wald klimaverträglich umbauen müssen. Wildbiologisch spreche nichts gegen eine Anpassung der Jagdzeiten, eine Anpassung helfe, die Jagd zu erleichtern. Um die Wälder klimastabil umbauen zu können, sei eine an die sich verändernde Natur angepasste Jagdausübung unabdingbar.

Zur unzureichenden Jagdausübung in den so genannten „dauerroten“ Hegegemeinschaften zitierte Hartmann aus dem Schreiben des Bayerischen Landwirtschaftsministerium vom Januar 2019 an die Unteren Jagdbehörden, in dem diese aufgefordert werden für solche Gebiete Leitlinien zur Anpassung der Jagdausübung zu erstellen.

Zum Erstellen und zur Umsetzung der Leitlinien sei ein Leitungsgremium einzurichten, dem auch ein forstlicher Experte aus dem Privatwald angehören müsse. Der forstliche Experte habe die wichtige Funktion, nämlich die Situation der Waldverjüngung darzustellen und in die Leitlinien einzubringen. Die Arge der Jagdgenossenschaften könne zusammen mit der Forstbetriebsgemeinschaft bzw. Waldbesitzerverband eine geeignete Person als forstlichen Berater vorschlagen. Dies sei wichtig, um die Jagdausübung auch tatsächlich und wirksam in solchen Gebieten voran zu bringen.