Mehr Fläche, mehr Futter

Beim Ölsaaten-Forum auf der Eurotier in Hannover berichteten Experten über die Versorgungssituation mit Eiweißfuttermitteln in Europa und Deutschland nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine. Deutschland ist von einer Eigenversorgung weit entfernt. Eine Riesenherausforderung für die Ölmühlen sieht der Geschäftsführer des Verbands der ölsaaten verarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid) Momme Matthiesen aktuell in der Energieversorgung der Verarbeiter. Nur wenn diese ausreichend und zu akzeptablen Preisen zur Verfügung stehe, könne diese erschwingliche Futtermittel produzieren.

Marktanalystin Annabelle Elvers von der ADM Germany, einem großen Verarbeiter von Raps und Soja, informierte über die aktuelle Lage bei Ölsaaten auf den Weltmärkten. Bei Soja wird für 2022/23 eine riesige Ernte von insgesamt 390 Mio. t erwartet. Vor allem in Brasilien geht man von großen Zuwächsen aus. Die Importe Chinas liegen aktuell bei einem Viertel der Weltproduktion. Hier zeichnet sich eine Sättigung ab.

Bei Raps wurde 2022 weltweit eine Rekordernte von knapp 90 Mio. t. eingefahren. Die Rekordpreise vom Mai sind deshalb leicht zurückgegangen, das Preisniveau werde jedoch aufgrund der Unsicherheit in der Ukraine hoch bleiben, so Elvers. Bei Sonnenblumen ist die Produktion etwa gleich hoch wie im Vorjahr.