Mit 17 alleine Auto fahren

Den benötigten Antrag man bei der zuständigen Führerscheinstelle – unter dem Namen „Antrag auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung vom vorgeschriebenen Mindestalter für die Klasse B“. Über diesen Antrag muss erklärt werden, warum bei dem Auszubildenden außergewöhnliche Umstände vorliegen, die im Vergleich zu Gleichaltrigen eine außergewöhnliche Härte darstellen. Die Behörde prüft dann, ob zumutbare öffentliche Verkehrsverbindungen zwischen Wohn- und Ausbildungsort bestehen, Beförderungen durch Familienangehörige möglich sind oder diese anderweitig sichergestellt werden können.

Außerdem wird geprüft, ob es zumutbar ist, dass sich die Auszubildenden vorübergehend einen eigenen Wohnsitz am Ausbildungsort einrichten. Zudem muss eine Kopie des Ausbildungsvertrages sowie eine Arbeitszeitbestätigung durch den Ausbildungsbetrieb und durch die Arbeitgeber beider Elternteile vorgelegt werden. Die Kosten für den Antrag müssen selbst getragen werden. Je nach Behörde sind mit ungefähr 100 € zu rechnen.

Sind alle Voraussetzungen für eine Ausnahmeregelung erfüllt, müssen sich die Jugendlichen einer medizinisch-psychologischen Begutachtung (MPU vorzeitige Erteilung einer Fahrerlaubnis) unterziehen. Dabei wird geklärt, ob der Jugendliche schon die körperliche und geistige Reife besitzt, um ein Kraftfahrzeug der Klasse B sicher führen zu können. Auch die Kosten für die MPU müssen von den Auszubildenden selbst getragen werden und belaufen sich auf etwa 350 €.