Agrarservicemeister sind gefragt

Wenn im August eine Erntemaschine oder im November die Heizung ausfällt, dann sind Fachkräfte gefragt. „Wir brauchen praktische Leute, die sofort da sind und in Zusammenhängen denken können“, sagte Norbert Bleisteiner vom Fachzentrum für Energie und Landtechnik. Bei der Übergabe der Urkunden an die Agrarservicemeister unterstrichen Bleisteiner und Prüfungsausschussvorsitzender Joachim Heller die Bedeutung von Praktikern.

Deshalb hält es Bleisteiner für falsch, im Bereich Agrarservice 8000 Euro für die Ausbildung hinblättern zu müssen, während ein Studium kostenlos sei. „Hier tut sich was“, sagte dazu Gabriel Sichler-Stadtler von der Regierung von Mittelfranken. Zuvor hatte Theodor Leeb vom Landmaschinenunternehmen Horsch erläutert, dass die Digitalisierung und autonom arbeitende Maschinen nur begrenzt weiterhelfen, wenn nicht ein qualifizierter Landwirt vorher die Spurplanung gemacht habe. „Nur wenn ein Landwirt auch selber viel am Acker ist, können beste Ergebnisse erzielt werden.“

Theodor Leeb erläuterte, dass sich schon im Oktober 2021, und damit lange vor dem Kriegsbeginn, die Preise für Stahl und Weizen verdreifacht hätten – weil Stahl gehortet und weil aus Klimagründen weniger Weizen geerntet als verbraucht wurde. Inzwischen sei Weizen ein gefährliches politisches Instrument geworden. Deshalb sei es wichtig, gerade in Zeiten des Klimawandels die Nahrungsmittelversorgung zu sichern.