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Paket gegen Knappheit

Droht ein Futterengpass? Die Politik soll gegensteuern.

Angesichts der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine hat Bundesagrarminister Cem Özdemir ein erstes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, um Landwirten zu helfen. Zentrale Herausforderungen für die Landwirte sieht er derzeit vor allem in den hohen Energiepreisen und Engpässen auf dem Futtermittelmarkt. Befürchtete Ausfälle der Ernten in der Ukraine sowie bei Lieferungen von Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Getreide bereiten Sorgen. Özdemir betont indes, die Versorgung in Deutschland mit Lebensmitteln sei sichergestellt. „Wer anderes behauptet, handelt gegen die Fakten – und politisch verantwortungslos“, warnt er. Indes warnen Schlachtunternehmen wie Tönnies in einem Notbrief an den Lebensmittelhandel vor ernsthaften Versorgungsengpässen bei Fleisch.

Ende vergangener Woche hat Özdemir sein erstes Maßnahmenpaket vorgestellt, um die Futtermittelversorgung zu verbessern. So will er für 2022 als Ausnahmeregelung den Aufwuchs auf ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) der Kategorien Brache und Zwischenfrüchte als Futter freigeben. Der Flächenumfang lag dafür 2021 bei 1,06 Mio. ha Zwischenfrüchte-Flächen und 0,17 Mio. ha Brache. Davon liegen in Bayern rund 20 000 ha Acker als ÖVF brach. Zusätzlich fallen in Bayern rund 27 000 ha oder etwas mehr als 1 % der Ackerflächen aus der Nahrungsmittelproduktion, da Landwirte auf ihnen über das Kulap Blühmaßnahmen durchführen. Einer vorübergehende Freigabe dieser Flächen müsste die EU-Kommission aber erst erlauben, heißt es in München.

Auf Bracheflächen soll die Nutzung laut Bundesagrarministerium (BMEL) ab 1. Juli möglich sein, bei Vorrangflächen mit Zwischenfrüchten ist keine zeitliche Beschränkung vorgesehen. Allerdings können sich noch Änderungen ergeben, wenn Brüssel seine angekündigten Ausnahmeregeln vorlegt.

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