Brüssel wagt Prognose bis 2031
Haben die frisch beschlossene EU-Agrarreform und die geplanten Maßnahmen in den beiden Strategien Farm-to-Fork und Biodiversität doch weniger Einfluss auf die Agrarproduktion als gedacht? Zumindest nach den jüngsten Prognosen der EU-Kommission bis 2031 scheint dies der Fall zu sein. Diese hatte die EU-Kommission im Dezember veröffentlicht. EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski stellte bei der „Outlook Conference“ klar, dass die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nicht zu einer geringeren Erzeugung führen werde. Im Gegenteil, Eco-Schemes (Ökoregelungen) für die Präzisionslandwirtschaft oder für die Humusanreicherung im Boden sorgten für steigende Erträge. Zudem gebe es mehr Förderung für Kleinbetriebe. So würden Betriebsaufgaben verhindert und die Tierhaltung stabilisiert, ist Wojciechowski überzeugt.
Flächenschwund bei Getreide
Die EU-Getreidefläche soll bis 2031 um 2,6 % auf 51,2 Mio. ha zurückgehen, vor allem bei Weich- und Hartweizen sowie Gerste. Bei Weizen und Gerste dürften die Erträge leicht zurückgehen, während das Maisaufkommen aufgrund von Ertragssteigerungen in den östlichen EU-Ländern noch steigen könnte. In rund zehn Jahren dürfte die EU-Getreideernte nach den Prognosen mit 276 Mio. t etwa 2,5 % niedriger als 2021 sein. Der Inlandsverbrauch wird voraussichtlich auf 254,8 Mio. t sinken. Wesentliche Ursache dafür sind geringere Tierbestände und sinkender Futtermittelverbrauch. Im Drittlandsexport soll die EU wettbewerbsfähig bleiben, aber einem starken Wettbewerb vor allem aus der Schwarzmeerregion ausgesetzt sein. Das führt zu einem Rückgang der Marktanteile, zumal der internationale Getreidehandel bis 2031 zulegen dürfte.
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