Nachfrage nach Förderung ist groß
Dass Waldwirtschaft und Naturschutz kein Widerspruch sind, wurde auf einem Waldbegang der FBG Neu-Ulm im Steinheimer Ehret zwischen Steinheim und Finningen deutlich. Revierleiter Michael Mayr vom AELF Krumbach-Mindelheim erklärte die Voraussetzungen für eine Förderung von Biotopbäumen und Totholz über das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) Wald. Diese können sowohl private als auch kommunale Waldbesitzer für freiwillige Maßnahmen beantragen. Verantwortlich für die Umsetzung ist die Forstverwaltung in Kooperation mit den Unteren Naturschutzbehörden. Allein im Gebiet der FBG Neu-Ulm wurden bislang 320 Biotopbäume und 114 Stück Totholz gefördert, mit einer Fördersumme von etwa 124 000 €.
Für eine Förderung infrage kommende Bäume dürfen mindestens zwölf Jahre lang nicht angetastet werden. Während dieser Zeit können die Waldbesitzer einen Zuschussbetrag von 100 bis 200 € je nach Art und Durchmesser des Baums abrufen. Nach Ablauf der zwölf Jahre können sie erneut einen Förderantrag stellen. Das gilt auch dann, wenn der betreffende Baum inzwischen umgefallen ist und als Totholz auf dem Waldboden liegt. Auf diese Weise wurden auch im Privatwald des Steinheimer Ehret bereits mehrere Bäume gefördert, nachdem an ihnen Mikrobiotope wie Spechthöhlen, Pilzbefall, Rindentaschen und Stammverletzungen festgestellt wurden.
Jeder Biotopbaum wird mittels GPS eingemessen und vor Ort mit einer Nummer versehen. Nachdem die Nachfrage nach Fördergeldern aus dem VNP Wald sehr groß sei, komme er mit der Arbeit kaum noch nach, sagte Mayr. Dennoch zeigte sich der Förster sehr zufrieden: „Damit wird jetzt eine freiwillige Leistung, die von den Waldbesitzern schon bisher erbracht wurde, finanziell gefördert und wertgeschätzt.“ Immerhin verzichteten diese für den Naturschutz auf eine geregelte Holznutzung und trügen zugunsten des Allgemeinwohls ganz allein sämtliche Risiken.
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