Kasse: Streit um Excel-Erfassung

30. Dezember 2021

Direktvermarktung Die Finanzgerichte haben in der Vergangenheit schon mehrfach festgestellt, dass die Kassenbuchführung mit dem Microsoft-Programm Excel nicht den formalen Anforderungen entspricht, da die Aufzeichnungen im Nachhinein noch verändert werden können. Dass aber die Nutzung von Excel für die Kassenführung nicht per se zum steuerlichen Schiffbruch führen muss, zeigt ein Urteil des Finanzgerichts Münster vom 29. 4. 2021 (1 K 2214/17 E,G,U,F).

Zum Sachverhalt: Eine Gastronomin erfasste ihre Bareinnahmen in einer elektronischen Registrierkasse. Sämtliche Einnahmen waren über sogenannte Z-Bons dokumentiert. Die Bareinnahmen übertrug die Gastronomin in eine Excel-Tabelle. Dort trug sie außerdem Ausgaben und Bankeinzahlungen ein. Mithilfe dieser Excel-Tabelle glich sie täglich den Soll- mit dem Ist-Bestand der Kasse ab. Weitere Kassenberichte wurden nicht erstellt. Im Rahmen einer Betriebsprüfung beanstandete das Finanzamt jedoch die Nutzung der Excel-Tabelle zur Kassenführung. In der Konsequenz wurden Umsatz und Gewinn der Gastronomin deutlich heraufgesetzt.

Dagegen wehrte diese sich mit einer Klage vor dem Finanzgericht – und zwar mit Erfolg. Das Gericht stellte in der Verhandlung fest: Werden bei der Verwendung einer elektronischen Registrierkasse Bareinnahmen in einer Excel-Tabelle erfasst, liegt kein Mangel in der Kassenführung vor, wenn die Belege vollständig in geordneter Form vorliegen.

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