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ASP: Neue EU-Regeln

Auch mit Zäunen ist die Grenze zu Polen nicht wildschweindicht zu halten.

Auf einen Blick

  • Betriebe, die auch unter ASP weiter Schweine halten und vermarkten möchten, sollten sich unbedingt mit dem aktuellen Anforderungskatalog befassen und die notwendige bauliche Veränderungen vornehmen, um eine Betriebsinspektion ohne Biosicherheitsmängel absolvieren zu können.
  • Wichtig ist auch, sich beizeiten für eine der Verfahrensvarianten zu entscheiden und anzumelden.
  • Die Erfahrungen aus dem „alten“ Verfahren haben gezeigt, dass vor allem die Beauftragung der Tierärzte Wochen bis Monate dauern kann.
  • Das Verfahren ist flexibel, die Anforderungen an die Betriebe können sich also nach aktuellem Erkenntnisstand auch ändern.
  • In der Risikoanalyse des FLI zu Auslauf- und Freilandhaltung wird deutlich, dass Auslauf- und Freilandhaltung besonders gefährdet sind, einen ASP-Ausbruch zu erleiden.

Mittlerweile hat man sich an die wöchentlichen Meldungen verendeter Wildschweine im Osten Deutschlands gewöhnt. Seit September 2020 wurden bislang 2039 Fälle gezählt (Stand 27. 8. 2021, TSIS), und es ist kein Ende absehbar. Vergleicht man das mit den mittlerweile erloschenen Seuchenherden in Belgien (833 Fälle) und Tschechien (220 Fälle), dann wird klar, dass das Geschehen in Deutschland eine völlig andere Dimension annimmt. Die Grenze zum ASP-gebeutelten Nachbarland Polen ist auch mit Zäunen nicht komplett zu schließen, und es gibt in dieser Region eine gewaltige Wildschweinpopulation. Es wäre ein Fortschritt, wenn Polen seine westliche Grenzseite wildschweinefrei bekäme, um den Übertritt immer neuer Tiere zu unterbinden. Deutschland kann derzeit nur durch die regionalen Restriktionsmaßnahmen und intensive Fallwildsuche eine Schadensbegrenzung versuchen.

Nach dem Ausbruch bei den Hausschweinen hagelte es Kritik an der Tierseuchenpolitik Brandenburgs. Bestände mit Auslauf- oder Freilandhaltung innerhalb der Sperrzone zu belassen, statt sie aufzukaufen und zu räumen, kann man als blauäugig bis fahrlässig bezeichnen, wenn man die im April 2021 erschienene Risikoanalyse des FLI gelesen hat. Aber die Sache hat auch etwas Gutes: das FLI untersucht nun die Ausbrüche, und am Ende lernen alle exemplarisch, welche Risikofaktoren in Zukunft sicher ausgeschlossen werden müssen.

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