Pestizide wirken auf Gewebe von Bienen

Das Gehirn, die Beine und nierenähnliches Gewebe wird auf unterschiedliche Weise beeinträchtigt. Ein Team britischer Wissenschaftler hat Hummeln einer feldrealistischen Dosis Clothianidin ausgesetzt. Daraufhin stellten sie sehr große Unterschiede in der Genaktivität des Körpergewebes fest – 82 Prozent der Veränderungen der Genaktivität waren gewebespezifisch. In ihrer Studie verwendeten die Forscher eine hochauflösende molekulare Diagnostik, um die spezifischen molekularen Wege zu ermitteln, die durch die Pestizidbelastung gestört wurden. Sie zeigte, dass beispielsweise Gehirngene betroffen sind, die am Ionen-Transport beteiligt sind, während der hintere Oberschenkel (der für die Bewegung entscheidend ist) Veränderungen in muskelspezifischen Genen aufwies und die Entgiftungsgenaktivitäten der Malpighischen Gefäße – dem funktionellen Äquivalent der Nieren – abnahmen. Die Forscher betonen, dass diese Veränderungen, die Mustern bei Alterung und Krebs ähneln, auf eine tiefgreifende Bedrohung für die Gesundheit der Bienen hinweisen – sie beeinträchtigen jedes Gewebe auf schädliche Weise. „Wir wenden Pestizide an, ohne ihre Auswirkungen auf nützliche Insektenbestäuber vollständig zu verstehen“, so Studienautorin Dr. Alicja Witwicka von der Queen Mary Universität London.

Zur Studie: doi.org/10.1016/j.scitotenv.2024.178262