Landkärtchen gekürt

Das Landkärtchen variiert sein Aussehen: Im Frühjahr hat es eine orangefarbene Grundfärbung mit schwarzen Elementen. Im Sommer sind die Tagfalter eher schwarz mit einem weißen Band. Beiden Generationen gemein ist eine relativ bunte und von zahlreichen Linien durchzogene Flügelunterseite. Sie erinnert an eine Landkarte, deshalb die Bezeichnung. Doch wozu dienen die unterschiedlichen Farbvarianten? Stellt die orange Form eine Warnfärbung dar? Oder ist sie im Frühjahr auf dem blätterbedeckten Boden am Waldrand besser getarnt, während die schokoladenbraune Form im Sommer besser vor Fressfeinden geschützt ist? „Ein Experiment mit Blaumeisen zeigte, dass keine dieser Annahmen bestätigt werden kann“, erläutert Prof. Dr. Thomas Schmitt, Direktor der Senckenberg-Forschung. Zur Eiablage befestigt das Landkärtchen seine Eier an der Unterseite von Blättern der Großen Brennnessel, die an Feuchtstellen wachsen. Der Agrarökologe Prof. Dr. Josef Settele bedauert: „Die ausgeprägten Hitze- und Trockensommer der vergangenen Jahre ließen die Populationen von Araschnia levana aufgrund dieser Lebensraum-Anforderungen deutlich schrumpfen.“