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Wachs schmelzen

Zum Dahinschmelzen

Zwei Waben im Sonnewachsschmelzer.

Kleiner Sonnenwachsschmelzer

von Marek Worm

Funktionsweise: Der Sonnenwachsschmelzer ist eine Besonderheit unter den Wachsschmelzern: Er funktioniert ganz ohne eine zusätzliche menschengemachte Energiequelle. Anders als bei Dampfwachsschmelzern, die Gas, Holz oder Elektrizität benötigen, liefert hier die Sonne die notwendige Energie, um das Wachs zu schmelzen. Wir machen uns dabei den Treibhauseffekt, den man vom Klimawandel kennt, zunutze. Durch den transparenten Deckel aus Glas oder Kunststoff heizt die Sonne das Innere des Sonnenwachsschmelzers langsam auf. Die Wärme staut sich in der Box, bis es heiß genug wird, dass auch Wachs schmilzt. Das läuft dann an der Edelstahlrückwand des Schmelzers durch ein Lochblech herab, das groben Trester bereits herausfiltert. Ein Behälter am Boden des Sonnenwachsschmelzers fängt das flüssige Wachs dann auf. Wichtig: Die Box muss bienendicht sein, sonst besteht Räubereigefahr.

Anwendung: Ich schmelze mit meinem kleinen Sonnenwachsschmelzer hauptsächlich Rähmchen direkt nach einer Durchsicht im Sommer ein. Wenn das Wetter gut ist, stelle ich bis zu drei Waben in die Box und richte sie nach der Sonne aus. Wandert die Sonne im Tagesverlauf weiter, hilft es, den Sonnenwachsschmelzer ein- bis zweimal am Tag neu auszurichten. Je nach Beschaffenheit der Wabe dauert der Schmelzprozess unterschiedlich lange. Unbebrütete, helle Waben kann ich nach einer Stunde entnehmen – Drohnenrähmchen oder alte Futterwaben brauchen auch schon mal den ganzen Tag. Im Trester bleibt dann aber oft viel Wachs zurück. Den Auffangbehälter leere ich nach drei Durchgängen und sammele die kleinen Wachsblöcke. Am Ende des Jahres schmelze ich diese mit einem Einkochtopf zu einem großen Block zusammen und filtere das Wachs mit einem Gartenvlies aus dem Baumarkt.

Vorteile: Da die Energie von der Sonne kommt, bestehen keine zusätzlichen Energiekosten für Strom, Holz oder Gas. Als geschlossene Einheit kann der Sonnenwachsschmelzer ohne Aufsicht betrieben werden. Ich befülle den Sonnenwachsschmelzer oft morgens und entnehme das Wachs erst am nächsten Tag.

Nachteile: Da er von der Sonne abhängig ist, funktioniert der Wachsschmelzer nur im Sommer bei gutem Wetter. Große Wachsmengen zu Stoßzeiten im Spätsommer – beispielsweise bei der Totalen Brutentnahme – kann er nicht bewältigen. Außerdem ist der Schmelzvorgang vergleichsweise langsam.

Kosten: Kleine Wachsschmelzer aus Holz mit eingelegtem Edelstahlblech bekommt man beim Fachhändler für 100–180 Euro. Modelle aus Metall sind deutlich teurer. Wer selbst tüfteln will, findet auch zahlreiche Bauanleitungen im Internet.

Betriebsgröße: Kleine Sonnenwachsschmelzer eignen sich besonders für kleine Imkereien, weil sie keinen hohen Durchsatz haben.

Nach zwei Stunden sind die Waben ausgeschmolzen.

Großer Sonnenwachsschmelzer: 15 Waben auf einmal

von Boris Bücheler

Funktionsweise:Auch der große Sonnenwachsschmelzer funktioniert klassisch mit Sonnenenergie: Die Sonne scheint durch die Scheibe in den Innenraum, der sich dann erhitzt. Dank einer Isolierung wird die Wärme besser und länger gehalten. Ist es warm genug, schmilzt das Wachs und tröpfelt nach unten in eine Schale.

Anwendung: Drohnenrahmen, Wildbau, Altwaben – hier lässt sich alles schmelzen. In den Schmelzer lassen sich 15 Waben aufrecht einhängen, an einem sonnigen Tag kann man so einen Durchgang schmelzen. Abends hole ich die ausgeschmolzenen Waben raus, klopfe den verbliebenen Trester von den Rähmchen, kratze sie mit dem Stockmeisel grob ab und hänge neue Rähmchen hinein. Alternativ kann man auch Absperrgitter hineinlegen und sie so vom Wachs befreien.

Vorteile: Dank der Sonne brauchen wir keine externe Energie, es entstehen also keine weiteren Kosten. Regenerativer geht es gar nicht. Hier kann man im Sommer nebenher schön anfallende Waben wegschmelzen. Da der Schmelzer sowieso bienendicht sein muss, besteht auch keine große Räubereigefahr, wenn man ihn nur morgens und abends bestückt.

Nachteile: Der Sonnenwachsschmelzer „arbeitet“ nur bei Sonne, dafür sollte es auch nicht bewölkt sein. Besonders gut läuft es deshalb bei vielen Sonnenstunden zwischen April und Oktober. Mit dem größeren Innenraum braucht es mehr Energie als bei kleineren Schmelzern, bis die Waben voll durchgeschmolzen sind. Vor allem bei schwarzen Waben kann es sein, dass sie noch viel Wachs enthalten, wenn die Sonne nicht den ganzen Tag über in den Schmelzer scheinen konnte. Dann sollte man sie noch mal einen Sonnentag hängen lassen. Während man kleinere Sonnenwachsschmelzer auch mal öfter pro Tag bestücken kann, ist beim großen nur ein Durchgang pro Tag realistisch. In Schlechtwetterphasen bekommt man kaum etwas weggearbeitet. Das kann zum Problem werden, wenn beispielsweise bei einer Totalen Brutentnahme viele Waben auf einmal anfallen, die schnell eingeschmolzen werden müssen. Dann muss man sie entweder davor noch mal gegen die Wachsmotten behandeln oder auf einen Dampfwachsschmelzer zurückgreifen. Ideal ist es, den Wachsschmelzer immer abends zu leeren und dann die Rähmchen grob zu säubern: Dann ist der Trester noch weich und lässt sich gut lösen. Hierfür muss man eine gute halbe Stunde einplanen. Hinzu kommt: Der Trester klebt gerne, müffelt etwas und hinterlässt Spuren unter den Fingernägeln.

Kosten: Auch wenn man alles selbst baut, ist solch ein Wachsschmelzer noch teuer. Das hat seine Gründe: Da alle Teile des Schmelzers sehr heiß werden können, sollten sie hitzebeständig sein – sowohl die Scheibe als auch die Hülle. Hier sind Siebdruckplatten ideal. Innen sollte Edelstahl als Abtropfwanne verwendet werden. Allein das Material kann also schnell ein paar hundert Euro kosten. Im Fachhandel sind große Sonnenwachsschmelzer eher seltener. Günstige Modelle ohne Dämmung gibt es bereits ab etwa 500 Euro, hochwertigere Geräte kosten zwischen 1000 und 1500 Euro.

Betriebsgröße:Unter 15 Völkern reicht auch ein kleinerer Sonnenwachsschmelzer mit drei, vier Waben völlig aus. Größere Imkereien werden hingegen nicht ausschließlich auf einen Sonnenwachsschmelzer setzen. Es ist allerdings praktisch, während der Saison immer mal wieder „nebenher“ Wildbau, Waben mit kaputten Rähmchen oder dunkle Waben wegschmelzen zu können. So muss man nicht extra den Dampfwachsschmelzer aktivieren und keine Angst vor Wachsmotten haben.

Über den Tag hinweg sollte man den Sonnenwachsschmelzer zwei-, dreimal zur Sonne hin drehen, damit diese voll hineinscheint.

Der Dampfentsafter für Wachsreste

von Marek Worm

Funktionsweise: Für meine kleine Imkerei habe ich mir einen Dampfentsafter aus Edelstahl gekauft, mit dem ich kleine Mengen an Wachs einschmelzen kann. Normalerweise ist der Entsafter zur Gewinnung von Sirup und Gelees gedacht. Er besteht aus drei Etagen: Ganz unten befindet sich der Wassertopf, der etwa drei Liter Wasser fasst. Darüber steht ein weiterer Topf mit einem Loch, das kegelförmig nach oben gezogen ist. Durch dieses Loch steigt der Dampf in die oberste Etage, die ein Lochblech als Boden hat. Hier lässt sich das Wachs einfüllen und durch den aufsteigenden Dampf schmelzen. Das Lochblech hält den Trester in der obersten Etage zurück. Das flüssige Wachs wird in dem mittleren Topf aufgefangen und lässt sich durch den Ablauf in einen Eimer leiten. Über den Eimer spanne ich ein dünnes Gartenvlies, um Verunreinigungen herauszufiltern.

Anwendung: Da ganze Rähmchen nicht in den Dampfentsafter passen, eignet er sich vornehmlich für lose Wachsreste. Ich schmelze damit beispielsweise Wildbau ein, den ich bei den Durchsichten abgekratzt habe. Auch ausgeschnittene Drohnenwaben oder Entdecklungswachs passen gut in den Entsafter. Das Wasser erhitze ich auf einer tragbaren elektrischen Herdplatte – so kann ich je nach Jahreszeit und Wetter draußen, im Keller oder in der Garage Wachs schmelzen. Wer vorsichtig arbeitet, kann den Entsafter auch auf den Küchenherd stellen. Dank der kompakten Einheit kocht das Wasser bereits nach fünf Minuten, und auch wenn der oberste Topf gut gefüllt ist, schmilzt das Wachs innerhalb von zehn bis 15 Minuten. Durch den Glasdeckel kann ich den Fortschritt leicht verfolgen. Ist der Wachstopf leer, kann ich ihn einfach abnehmen, den Trester ausschütteln und wieder aufsetzen.

Vorteile: Mit dem kleinen Entsafter kann ich sehr schnell und einfach kleinere lose Wachsmengen einschmelzen und bin dabei nicht ortsgebunden. Dafür muss ich nicht aufwendig den großen Wachsschmelzer aufbauen und aufheizen.

Nachteile: Um ganze Rähmchen auszuschmelzen, ist der Dampfentsafter zu klein. Man müsste das Wachs aufwendig ausschneiden – dabei leidet der Draht der Rähmchen meist. Deshalb sollte man für Rähmchen ein anderes System benutzen.

Kosten: Kleine Entsafter, wie ich einen benutze, findet man im Handel bereits ab 30 Euro. Größere Modelle mit eingebauten elektrischen Heizelementen können bis zu 150 Euro kosten. Gute Einzelkochplatten bekommt man ab 30 Euro.

Betriebsgröße: Da der Entsafter nur geringe Mengen Wachs einschmelzen kann, eignet er sich vorrangig für kleinere Imkereien mit bis zu zehn Völkern.

Stellt man den Entsafter etwas erhöht, kann man das geschmolzene Wachs in einen Eimer mit etwas Wasser laufen lassen.

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